Papst trifft irische Bischöfe zu Gesprächen über Missbrauchsskandal

ORF-Meldung vom 15. Februar 2010:
Im Vatikan haben am Montag zweitägige Krisengespräche zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche in Irland im vergangenen Jahr begonnen. Bis Dienstagmittag soll über "Strategien, um jede Wiederholung zu verhindern", diskutiert werden.
Der vatikanische Staatssekretär, Kardinal Tarcisio Bertone, verurteilte am Montag die "abscheulichen" Missbrauchsfälle in Irland. Die katholische Kirche Irlands stehe vor einer "schweren und beschämenden" Herausforderung, so Bertone vor dem Zusammentreffen der irischen Bischöfe mit Papst Benedikt XVI.
Einzelgespräche des Papstes mit den Bischöfen - Bis Dienstagmittag werden die Bischöfe nun mit dem Papst über Strategien diskutieren, "um jede Wiederholung zu verhindern". Dabei sollen die Bischöfe einzeln - jeweils etwa sieben Minuten lang - mit dem Papst sprechen, wie der Bischof von Clogher, Joseph Duffy, am Sonntagabend erklärte. Duffy erwartet von der Begegnung angesichts der "tiefen Wunden" der Kirche mehr als nur "kosmetische Maßnahmen". Das erste Gespräch soll der Papst mit dem Präsidenten der irischen Bischofskonferenz, Kardinal Sean Brady, führen. Brady wollte dem Kirchenoberhaupt erstmals auch Stellungnahmen der Opfer übergeben. Medienberichten zufolge fordern die Missbrauchsopfer unter anderem eine Entschädigung in Höhe von rund einer Milliarde Euro. Benedikt XVI. hatte bereits bei einem ersten Treffen im Dezember "tief bestürzt und betrübt" erklärt, dem Skandal höchste Aufmerksamkeit widmen zu wollen.
24 Bischöfe, mehrere Kardinäle- An den Gesprächen mit Papst Benedikt nehmen unter Leitung von Kardinal-Primas Sean Baptist Brady und dem Dubliner Erzbischof Diarmuid Martin insgesamt 24 irische Bischöfe teil. Der Heilige Stuhl ist vertreten durch Kardinalstaatssekretär Bertone sowie durch die Präfekten der Kongregationen für die Bischöfe, für die Glaubenslehre, für den Klerus, für die Ordensleute und für das Bildungswesen. Außerdem nehmen der Präsident der Kommission für die Gesetzestexte sowie die Minister für Inneres und Äußeres an der Konferenz teil. Zudem ist der Nuntius in Irland, Erzbischof Giuseppe Leanza, bei der Konferenz anwesend, heißt es in einer Mitteilung des vatikanischen Presseamts.
Veröffentlicht der Papst ein eigenes Pastoralschreiben? - Es wird erwartet, dass der Papst zum Abschluss des Treffens mit den irischen Bischöfen oder in den nächsten Tagen ein Pastoralschreiben zu den Missbrauchsskandalen in der irischen Kirche veröffentlicht. Es wäre der erste Brief eines Papstes, der ausschließlich diesem Thema gilt. Es könnte auch sein, dass in dem Brief - im Blick z.B. auf Deutschland - nicht nur die Verantwortung der Bischöfe, sondern auch der Ordensoberen ausdrücklich zur Sprache kommt.
Tausende Heimkinder misshandelt - Zwei Untersuchungsberichte hatten die irische katholische Kirche im vergangenen Jahr erschüttert. Danach waren von 1930 bis in die 90er Jahre hinein tausende Heimkinder von Kirchenleuten gequält und vergewaltigt worden. Zwischen 1975 und 2004 seien allein in der Erzdiözese Dublin über 300 Kinder von Priestern missbraucht worden. Mindestens 170 Geistliche stehen heute unter Verdacht. Die Kirchenleitung vertuschte die Übergriffe systematisch aus Furcht vor einem Skandal, staatliche Behörden reagierten nicht. Bisher traten unter dem Druck der Öffentlichkeit vier Bischöfe zurück, drei Rücktritte muss der Papst noch akzeptieren.

Lassen wir uns überraschen!
Salbungsvolle Entschuldigungen. Tiefes Bedauern. Entschädigungen werden keine angeboten werden und die katholische Kirche kann als Institution gar nix dafür. Sie hat die Vertuschung zwar befohlen, aber daran kann man sich nicht erinnern und wenn andere daran erinnern, dann hat, äh, hat man nur weil, äh, äh ...
Reden wir lieber vom Jesus, der alle Kinder liebt! Ganz katholisch! Vorne und hinten!