Die Niederlande galten lange Zeit als der Staat, indem das Zusammenleben unterschiedlicher Gruppen konfliktfrei funktionierte. Mit der Ermordung zweier Islamkritiker - Pim Fortuyn und Theo van Gogh - durch islamistische Terroristen zeigte sich, dass auch in den Niederlanden die Dinge schöngeredet worden waren. Die islamistischen Parallelwelten sind jedoch in Europa überall zu einer Sache geworden, die man nicht mehr nur mit frohgemutem Optimismus sehen kann. Wilders ist bei den Kommunalwahlen am 3.3.2010 mit seiner "Partij voor de Vrijheid" (PVV - Partei für die Freiheit) probeweise nur in zwei Städten angetreten (er hat noch keine richtige landesweite Parteistruktur) und wurde in Den Haag Zweiter und in Almere Erster. Er rechnet damit, bei den im Juni anstehenden Parlamentswahlen stärkste Partei werden zu können.
Anti-Wilders-Poster
"Extremist fügt dem Zusammenleben ernsten Schaden zu"
Vergessen wird, dass Erfolge von Rechtspopulisten nicht entstehen könnten,
wenn sie keinen Boden hätten, auf dem sie zu agieren vermögen. Wilders als Volksverhetzer
zu sehen, trifft nur den oberflächlichen Aspekt. Ähnlich zu sehen wie das berühmte
Marx-Zitat: "Religion IST das Opium des Volkes" und nicht wie oft
falsch verwendet "Religion ist Opium FÜR das Volk", Wilders &
Co sprechen Bedürfnisse an, Meinungen aufzudrängen, ohne Bedürfnisse vorzufinden,
funktioniert nicht.
Dasselbe gilt für H.C.
Strache in Österreich. Der Aufstieg der FPÖ unter Jörg Haider und der Wiederaufstieg
unter Strache wäre ohne die entsprechenden Probleme ebenfalls nicht möglich
gewesen. Konflikte mit Zuwanderern, Ängste der "Eingeborenen" gibt
es eben wirklich. Konflikte zu ignorieren hilft nicht, Schönrederei noch weniger.
Bei
jüngsten Umfragen vertraten über 70 Prozent der Befragten in Österreich eine kritische
Haltung zum Islam - sogar unter deklarierten Grünanhängern waren es knapp 40
Prozent. Das liegt nicht an der Agitation der FPÖ, das liegt an der längst voll
etablierten islamischen Parallelgesellschaft und ihren Spannungen sowohl zu
guten als auch zu schlechten österreichischen Traditionen!
Strache
trat 2009 im EU-Wahlkampf kreuzwedelnd
mit der Losung "Abendland in Christenhand"
auf
Wilders bezeichnet sich als Atheisten, er ist also schlauer als Strache,
der seinen islamischen Scheitan mit dem christlichen Teufel austreiben wollte
und mit dieser Methode bei der EU-Wahl gegenüber der Nationalratswahl 2008 fast
5 % Stimmanteil einbüßte. Ein christliches Abendland wird offenbar nicht als
wünschenswert gesehen, die meisten Menschen sind froh, wenn die Religion weniger
zu sagen hat. Aber diese Menschen wollen auch nicht, dass islamistischer Fundamentalismus,
islamistisch geprägtes Alltagsleben sich in unserer Gesellschaft breit macht.
Die große
Mehrheit der Menschen
will weder christliches, noch muslimisches Eiferertum!
Das
werden die politischen Parteien im Auge behalten müssen. Österreich ist im Alltagsleben
säkular. Das soll so bleiben. Sonst werden wir erleben, dass die Rechtspopulisten
weiterhin eine gute Futterwiese finden. Aktuell ist es wieder ein Glück für
Österreich, dass Strache ein politischer Einfaltspinsel ist. Frau Rosenkranz,
seine Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl, schaffte es gleich beim ersten
öffentlichen Auftreten, sich mit ihrer Forderung nach Revidierung des NS-Verbotsgesetzes
in die richtige Ecke zu stellen: In Österreich interessiert - außer ein paar Burschenschaftlern
- der Deutschnationalismus niemanden mehr, Meinungsfreiheit für Nationalsozialisten
zu fordern, freut vermutlich ein paar hartkernige Alt-FPÖler und die Neonazis,
schreckt aber die anderen Menschen. Strache pendelt also zwischen einem "Abendland
in Christenhand" und "Freiheit für NS-Meinungen": Beide Angebote
sind am österreichischen Wählermarkt nicht so sehr gefragt ...