2009 hatte FPÖ-Chef Strache die Menschen belehrt: Das Abendland gehört in Christenhand!
Als er nun für die Bundespräsidentenwahl im April 2010 die Kandidatin Barbara
Rosenkranz präsentierte, stellten besonders christliche Kreise gleich fest:
Frau Rosenkranz hat zwar einen frommen Namen, ist es aber nicht! Sie selber
ist aus der Kirche ausgetreten, ihre Kinder sind nicht getauft.
Als Barbara
Rosenkranz ihr merkwürdiges Geschichtsbild präsentierte (sie weiß nichts über
den Holocaust, weil sie in der Schule darüber nichts gelernt haben will oder
so ähnlich, erst nachdem die Kronenzeitung dies verlangt, rafft sie sich
betreffend NS-Verbotsgesetz zu einer Positionierung auf), sagte Kirchenchef
Schönborn: "Meine persönliche Stellungnahme ist, dass jemand, der sich
für ein hohes Amt bewirbt und in der Frage nach der Wiederbetätigung einen Spielraum
offen lässt, ganz klar für mich nicht wählbar ist."
Darauf wird
der FPÖ-Abgeordnete Werner Königshofer ganz unchristlich, er schreibt in einem
offenen Brief an Schönborn: "Als Katholik halte ich Ihre Einmischung in
den angehenden Bundespräsidentenwahlkampf nicht nur für unzulässig sondern auch
für peinlich und beschämend. Gerade jetzt, wo unzählige Missbrauchsfälle innerhalb
der katholischen Kirche an das Tageslicht kommen, sollten Sie sich besser um
ihre 'warmen Brüder', Klosterschwuchteln und Kinderschänder kümmern, statt eine
10-fache Mutter verbal anzugreifen, die ihre Kinder behütet, beschützt und zu
anständigen Menschen erzogen hat."
FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl
meinte dazu, Königshofer habe sich in seinem Brief vom 9.3.10 "zweifellos völlig im Ton vergriffen",
aber die Kritik sei angesichts der Vielzahl von Missbrauchsfällen "sicherlich verständlich".
Es ist somit zu vermuten, dass Straches alberne Versuche, sich als christlicher
Kreuzritter
gegen den Islam zu positionieren, zu einem Ende kommen. Dafür könnte man ja
die in rechtsrechten Kreisen beliebte Homophobie wieder aktivieren. Denn die
FPÖ-Parole bleibt insgesamt wohl gleich: "Fürchtet Euch!"
Wie schrieb
Thomas Bernhard? Heldenplatz (1988), 2. Szene:
"In Österreich mußt du entweder katholisch oder nationalsozialistisch
sein, alles andere wird nicht geduldet, alles andere wird vernichtet"
Thomas
Bernhard zu widerlegen, wird nicht leicht sein, sollte jedoch versucht werden
...
von
einem PROFIL-Cartoonisten stammt diese Sicht der Lage