Katholischer "Erziehungs"-Terror

Ein Linzer, der in Freistadt in der 1960er-Jahren das dortige katholische Internat "Marianum" besucht hat, will mit seinen Erlebnissen nicht persönlich als Zeitzeuge an die Öffentlichkeit gehen. Er hat keine Geschichten über Kinderschändungen zu erzählen, er berichtet jedoch im Privatgespräch vom damaligen allgemein üblichen Stil der "Erziehung":

Strengstes Reglement. Bei geringsten "Vergehen" schwerste Strafen. "Scheiterknien", also auf Holzscheitern strafweise niederknien zu müssen, um dadurch "Sünden" zu büßen, war eine beliebte Methode, genauso wie der Zwang, Lasten auf ausgestreckten Armen halten zu müssen, bis die Schüler am ganzen Körper vor Anstrengung zitterten. Gewöhnliches Abwatschen braucht gar nicht extra erwähnt zu werden.

Spezialbehandlung für "Bettnässer". Wenn ein Zögling im Schlafsaal nachts seine "kleine Notdurft" ins Bett machte, dann geschah das ja nicht aus Bosheit, sondern wegen einer unangenehmen gesundheitlichen Störung. Die katholische "Behandlung" im Freistädter Marianum: Die ertappten "Sünder" wurden wie seinerzeit beim preußischen Militär Spießrutenlaufen geschickt. Die Mitschüler im Schlafsaal mussten Handtücher anfeuchten, einen Knoten ins Handtuch machen, der "Sünder" hatte durch das Spalier der Mitschüler zu laufen und die "erziehenden" Kleriker zwangen die Mitschüler mit den nassen, verknoteten Handtüchern auf ihn einzudreschen.


Darstellung einer "Spießgasse" im Frundsberger Kriegsbuch von Jost Ammann (1525) - bei der k.u.k. Armee wurde diese Strafe 1855 abgeschafft, in katholischen Internaten jedoch erst etwa 120 Jahre später

Solche klerikalfaschistische Unmenschlichkeiten verschwanden erst als die Regierung Kreisky derartige Erziehungsmethoden auch mitttels gesetzlicher Maßnahmen abbaute.

Die katholische Kirche kam von selbst nicht auf die Idee, dass Erziehungsprügel unerträglich grausam sind. Die katholische Kirche lebt heute davon, von der "Nächstenliebe" zu fantasieren und sich selber salbungsvoll und scheinheilig als "moralische Instanz" zu berühmen.

Wer wirklich die katholische Religionslehre glaubt, dem ist wohl sowieso nicht zu helfen, wer aber ohne Not Mitglied in diesem Verein ist, kann sich vom Makel, katholisch zu sein, befreien: durch Kirchenaustritt.