ORF-Meldung:
Sodano gegen baldige Seligsprechung Johannes Pauls II.
Kardinal
Angelo Sodano hat sich offenbar gegen eine baldige Seligsprechung Papst Johannes
Pauls II. (1978-2005) ausgesprochen. Das geht laut "Kathpress" aus
einem vatikaninternen Dokument hervor, das die italienische Tagezeitung "Il
Giornale" am 4. Mai 2010 veröffentlichte.
In dem Schreiben teilt
Sodano dem Postulator für das Seligsprechungsverfahren des Wojtyla-Papstes,
Slawomir Oder, mit, dass er zwar keinerlei Zweifel am heiligmäßigen Lebenswandel
des Papstes hege. Er halte es jedoch für unangemessen, diesem Vorrang vor den
schon seit längerer Zeit laufenden Verfahren für die Päpste Pius XII. (1939-1958)
und Paul VI. (1963-1978) zu geben, heißt es in dem Brief des Dekans des Kardinalskollegiums
an Slawomir Oder vom 17. Juni 2008. Zuvor hatte Sodano nach Darstellung von
"Il Giornale" die Aufforderung, als Zeuge im Seligsprechungsverfahren
aufzutreten, abgelehnt. Ebenso habe auch der Präfekt der Ostkirchenkongregation,
Kardinal Leonardo Sandri, reagiert, der sich auf einen kurzen Brief an den Postulator
beschränkt habe, so die Tageszeitung.
Atheistischer Kommentar: Da Wojtyla intensiv in die Vertuschungen
der Kinderschändereien verwickelt gewesen sein könnte, dürfte die Seligsprecherei etwas zum Stillstand kommen, weil jemand,
der einem Kinderschänder den päpstlichen Segen spendet, obwohl er dessen Taten
seit rund zwanzig Jahren gekannt haben dürfte, eignet sich zurzeit nicht
gerade als ein heiliges Vorbild. Wenn ausgerechnet Kardinal Sodano, der vatikanintern
als der Drahtzieher von Vertuschungen zu gelten scheint, die Seligsprechung
zurückstellen lässt, dann wird er ja wissen, warum
er die solche Aussagen macht.
Siehe dazu Info Nr.170
und "Der Unselige"!