Der südsteirische Pfarrer von St. Veit am Vogau, ein gewisser Karl
Tropper, soll wegen seiner militanten Predigten schon längere Zeit berüchtigt
sein. Jetzt hat er Anfang Mai 2010 anlässlich der Erstkommunion in seiner Pfarre
wieder einmal sein Gegeifer von den Lefzen triefen lassen. So soll er laut Berichten
von Zuhörern die Kirchenbesucher vor der drohenden Machtübernahme des Islam
in Europa gewarnt haben.
Über Menschen, die heuer aus der Kirche ausgetreten
sind, sagte er, diesen müsse klar sein, dass sie sich damit in der Gesellschaft
von Hitler, Stalin, Goebbels und anderen Verbrechern befänden.
Wozu man
diesem Fanatiker sagen muss: Hitler war katholisch wie er, Hitler ist nicht
ausgetreten und wurde nicht exkommuniziert, Pfarrer Tropper und Adolf Hitler
befinden sich in der gleichen Gesellschaft. Goebbels war auch ein Christ,
allerdings ein evangelischer. Dschughaschwili, genannt Stalin, war russisch-orthodoxer
Priesterstudent gewesen, sprach und schrieb sein Leben lang im katechetischen
Verkündigungsstil. Der faschistische Diktator Mussolini war ein braver Freund
des Vatikan (Lateranverträge), die hitlerverbündeten Diktatoren in Ungarn
und Kroatien "brave" Katholiken, der Hitlerverbündete in der Slowakei
sogar ein Priester. Die Diktatoren in Portugal und Spanien in dieser Zeit waren
ebenfalls streng katholisch und die größte Freude, die der Vatikan seit 1918
mit einer österreichischen Regierung hatte, galt der klerikalfaschistischen Dollfuß-Diktatur.
Also müssten sich die Mitglieder der katholischen Kirche sehr gut
überlegen, ob sie sich weiterhin in solcher Gesellschaft aufhalten wollen ...
Zu
Pfarrer Tropper stellt sich die Frage, ob seine Hetze gegen Konfessionslose
nicht den Tatbestand der Verhetzung erfüllt (§ 283 des Strafgesetzbuches). Klar
ist sicher: ohne die sonst übliche Nächstenliebelügnerei präsentiert sich die
katholische Kirche in der Person dieses Tropper wieder einmal ungeschminkt
und ungeheuchelt in natura.