Von Anfang April bis zum 23. Mai 2010 wird das "Turiner Grabtuch"
wieder öffentlich ausgestellt. Kath.net berichtet, dass bisher rund zwei Millionen
Pilger in der Basilika San Giovanni einen Fünfminutenblick auf den "zart-rotem
Abdruck eines Mannes" werfen durften, der die "Wundmale des Gekreuzigten
vor Augen" führe.
Kath.net u.a.: "Für diese Erfahrung kommen Menschen
von Tokio bis Amerika nach Turin, Gläubige, Neugierige und Skeptiker. Und jetzt,
seitdem der Eiserne Vorhang die Welt nicht mehr in Ost und West teilt, sind
es vermehrt auch orthodoxe Pilger aus Russland und anderen orthodoxen Ländern,
die oft zum ersten Mal vor dem Grabtuch stehen. Gerade für orthodoxe Christen
besteht kein Zweifel, dass es sich hier um die größte und bedeutendste Reliquie
der Christenheit handelt, auch wenn einige Wissenschaftler immer noch behaupten,
der zu Tode gefolterte Mann auf dem Leinentuch sei eine Fälschung aus dem Mittelalter."
Was
für eine Frechheit! Das Tuch zeigt keinen "Abdruck", sondern eine
Bemalung. Völliger Unsinn, dass einige Wissenschaftler immer noch "behaupten",
der zu Tode gefolterte Mann auf dem Leinentuch sei eine Fälschung aus dem Mittelalter:
Alle Wissenschaftler, die sich mit dem Tuch befassten, wissen: es IST
ein im 13. oder 14. Jahrhundert hergestelltes künstlerisches Produkt, kein einziger
ernstzunehmender Fachmann hält das Tuch für echt, nur einige katholische Fanatiker
wollen es nicht wahrhaben, dass das Tuch Jahrhunderte nach der Zeit, in der
dieser Jesus gelebt haben und gestorben sein soll, hergestellt wurde.
2009
wurde ein Duplikat des Grabtuches hergestellt (rechts, links das Original)
Für die sogenannte Volksfrömmigkeit, also den einfachen Glauben von schlichten Gemütern sind solche Dinge wie Marienerscheinungen, Wunderheilungen und Jesus-Grabtücher wichtige Glaubensdinge. Dieser katholisch-esoterische Quargel findet im Segment der religiösen Einfaltspinsel immer noch und vermutlich auch weiterhin große Nachfrage. Da bleibt der katholischen Hierarchie - selbst gegen besseres eigenes Wissen - gar nichts anderes übrig, als diesen Aberglauben zu dulden und dezent zu fördern. Weil was hat man denn schließlich zu bieten, außer ein bisschen Hokuspokus? Das Wort "Hokuspokus" stammt übrigens aus dem Kirchenlatein: Der Geistliche sagte in der lateinischen Messe - dabei die Hostie hochhaltend - bei der sogenannten Wandlung: "Hoc est corpus meum" (das ist mein Leib), daraus machte das Volk den "Hokuspokus", der das Ganze ist.