Katholische Zukunftspläne

2010 flogen auch in Europa die katholischen Gebräuche des Kinderschändens und des Vertuschens von solchen Untaten auf. In den USA liefen jahrelang die Gerichtsverfahren, die Opfer klagten, die Diözesen zahlten und gingen in der Folge fallweise auch in Konkurs. In Irland hatte man die Probleme noch ohne weltweites Aufsehen mit staatlicher Hilfe bereinigen können, die Republik Irland untersuchte und zahlte Entschädigungen, die Kirche beteiligte sich daran in kleinem Ausmaß. Dann kochte auch Deutschland der Hochdrucktopf über, katholische Kleriker, die Kindern zu nahe getreten waren, wurden nun in der Öffentlichkeit doch mit einer gewissen Deutlichkeit wahrgenommen und vorgeführt. Auch in einer Reihe von anderen Ländern. Opfer, die jahrzehntelang aus Scham und vor allem aus Aussichtslosigkeit geschwiegen hatten, meldeten sich. Nicht nur sexuelle Übergriffe wurden bekannt, sondern auch das Wissen über die grausliche Art mit der in katholischen Kinderheimen mit den Insassen umgegangen wurde, gehört inzwischen zum öffentlichen Wissen, siehe dazu eine christkatholische Institution, der bisher nur in einem Info auf dieser Site angeprangert wurde.

Die katholische Kirche landete dumpf mit ihrem fetten Arsch in der Scheiße.

Wie reagieren nun der Vatikan, der Herr Ratzinger und seine Freunde auf diese Entwicklung? Sind sie bereit, alle Untaten aufzuklären? Oder muss die Polizei - wie jetzt in Belgien - das Bischofspalais durchsuchen und Akten beschlagnahmen? Ist man bereit finanziell zu bluten? Oder lässt man den Staat zahlen - wie in Irland, oder regelt man sich die finanziellen Bußen selber - wie in Österreich? Hat man Einsicht, dass Personal, welches gegen die Natur des Menschen auserwählt wird, Probleme bringt? Nimmt man zur Kenntnis, dass nicht nur die meisten Kirchenmitglieder, sondern auch überwiegende Teile der Priester gegen die bisherigen Methoden sind - in Österreich laut jüngsten Umfragen wollen 80 Prozent der Priester den Pflichtzölibat abschaffen? Hört man auf die Stimmen aus dem Kirchenvolk? Gibt es wenigstens Diskussionen in den obersten Gremien der Kirche? Oder Schweigegebote - wie gegen Schönborn?

Nein, nichts davon passierte.

Der Vatikan hat nämlich einen neuen Plan! Herr Ratzinger, unter den aufgeklärten Humanisten berüchtigt unter dem Namen "Papst Benedikt XVI.", kündigte anlässlich des Peter-und-Paul-Tages (29.6.) die Gründung eines vatikanischen Amtes zur Neu-Evangelisierung in der säkularisierten westlichen Welt an. Eine neue Kurienstelle solle die Verkündigung der Botschaft Jesu in jenen Ländern fördern, die eine lange christliche Tradition besäßen, gegenwärtig aber von einer fortschreitenden Säkularisierung geprägt seien. Denn "der Wunsch nach einem erfüllten Leben in Wahrheit, Freiheit und Liebe jenseits der rein materiellen Bedürfnisse" sei dort immer noch verbreitet. Man müssen den christlichen Glauben mit "adäquaten Mitteln erneuern".

Wie stellt man sich das vor?

Glaubt man ernsthaft, entchristlichte Menschen suchten für ein "erfülltes Leben" ausgerechnet die katholische "Wahrheit", der sie mit viel Mühe entkommen sind? Und das ganze Jesus-Gesülze beinhalte irgendwas, das Menschen, die im 21. Jahrhundert im säkularisierten Europa leben, dazu bringe, Sehnsucht nach religiösen Anschauungen zu entwickeln, wie sie in polnischen Landgemeinden oder im US-Bibelgürtel gebräuchlich sind? In Wien hat man heuer in der Woche nach Pfingsten eine "Missionswoche" abgehalten, genannt "Apostelgeschichte 2010". Bemühungen des Betreibers dieser Site am 30. 6. Erfolgsberichte zu ergoogeln, blieben nahezu ohne Erfolg. Ein zusammenfassender Bericht war nirgends zu finden, auf der dafür gegründeten Apostelgeschichte-Homepage steht keine Zusammenfassung, es fanden sich bloß zwanzig Berichte (es gibt in der Diözese Wien 660 Pfarren), die jeweils einige belanglose Fotos zeigten:


lediglich 20 Berichte von 660 Pfarren (3%)


so sah z.B. der Bildbericht aus Wiener Neustadt aus


ausführlicher war der aus Laa an der Thaja, Glaubensverkünder
im Gespräch mit den Volksmassen oder im Gespräch untereinander ...


auch Schönborn machte einen Tag der offenen Tür im Bischofspalais,
dieses Bild ist das mit dem größten Publikumsandrang

Und da glaubt ein völlig von der Wirklichkeit abgehobenes katholisches Politbüro in Rom, man könne im säkularen Europa des 21. Jahrhunderts eine Neuevangelisation abhalten? Na, dann legt los! Viel Spaß dabei! Ihr dürft mich herausläuten und mir die Frohe Botschaft vom Erlöser Jesus verkünden! Damit ich endlich ein "erfülltes Leben in Wahrheit, Freiheit und Liebe" führen kann! Eure Welt ist wahrlich nicht von dieser Welt, weil Eure Welt gibt es nicht ...