Religiöser Schwarzhörer

Standard-Meldung vom 14.7.2010:
Schwarzhörer darf sich nicht über Ö1 beschweren
Welt Ahoi!, die Sonntagvormittagssatire von Ö1, erzürnte einen Katholiken. Er sah seine Kirche mit Scherzen über den "absurden Gründungsmythos" oder den "ersten Aprilscherz der Menschheit" ins Lächerliche gezogen, durch ein angebliches Verhältnis zwischen dem Papst und seinem Fitnessberater gar Spott und Hohn über das Kirchenoberhaupt und damit alle gläubigen Katholiken verbreitet.
Der Christ sammelte die nötigen Unterschriften, beschwerte sich beim Bundeskommunikationssenat und forderte eine Geldstrafe. Am Geld scheiterte auch die Beschwerde: Der Senat wies sie zurück, denn nur Gebührenzahler oder Befreite dürfen solche Beschwerden einbringen. Der Katholik hört offenbar Welt Ahoi, ohne zu zahlen.

"Welt Ahoi!" ist tatsächlich eine ORF-Neuerung, die eher zum Abschalten als zum Zuhören einlädt, so eine Art offensiv gegen Radio hörende Bildungsbürger gerichtetes "Mitten im Achten". Aber anscheinend hat es auch in dieser Gugelhupf-Nachfolgesendung hin und wieder Lichtblicke gegeben, die man sich anhören hätte sollen. Und sparsame Schwarzhörer, die sich dadurch religiös beeinträchtigt sahen. Der Beschwerdeführer sollte beichten gehen. Er hat mutmaßlich gegen den Paragraph sieben der zehn Gottesgesetze verstoßen: "Du sollst nicht stehlen". Also ohne GIS-Gebühren zu zahlen, das Radio einschalten. Dafür wird es vom HErrn dereinsten Fegefeuer geben, wenn der Sünder nicht flott beichten und nachzahlen geht! Amen.