Der Deutsche David Schlesinger ist Freidenker, wohnte und arbeitete
in der Schweiz. Jetzt wird er das Land verlassen. Er hat Morddrohungen erhalten,
die Polizei hat ihm deswegen dazu geraten. Schlesinger hatte dafür gekämpft,
dass in den Klassen zweier seiner Kinder die Kruxifixe entfernt werden müssten.
Freiwillig geschah das nicht, also klagte er und erreichte beim Schweizer
Bundesgerichtshof, dass die Kruzifixe
entfernt werden sollten (Anm. für Leute, die
mit den christlichen Fachausdrücken weniger vertraut sind: ein "Kruzifix"
ist ein Kreuz mit einem draufgenagelten Jesus). Die Schulleitung entfaltete
ihre ganze dumpfe tückische Christenschläue, entfernte die Kruzifixe und ersetzte
sie durch jesuslose Kreuze. Schlesinger wehrte sich gegen diese Hinterhältigkeit
und bewirkte dadurch die volle Entfaltung der christlichen Nächsten- und
Feindesliebe: Die christlichen Taliban wurden aktiv, man schickte ihm Morddrohungen
und bedrohte ihn auch telefonisch.
Schlesinger sagte nun, wegen zweier
Kreuze werde er nicht Leben und Gesundheit seiner Familie aufs Spiel setzen,
er kehrt der Schweiz den Rücken und nach Deutschland zurück.
Wozu
man anmerken kann: Christen schaffen es auch im 21. Jahrhundert in den Vormodernismus
zurückzufallen und mittelalterliche Methoden zu reaktivieren, wenn ihre öffentliche
Dominanz in Frage gestellt wird. Aber am nächsten Sonntag predigt der Herr Pfarrer
wieder vom lieben Jesus und der christlichen Nächsten- und Feindesliebe bis
ihm der Heuchlerschleim von den Lefzen rinnt.
David Schlesinger im Interview:
(zum
Abspielen der mp3 wird Quick-Time-Plug-In oder Ähnliches benötigt)