Rabbi als Nazi-Helfer

In Israel gibt es die Schas-Partei. Die Abkürzung des Parteinamens (übersetzt: "Sephardische Tora-Wächter") kommt offiziell zwar nicht von der österreichischen Bezeichnung für "Furz", aber diese etymologische Abstammung würde passen. Die Anhänger dieser Partei sind orthodox religiöse sephardische Juden (das sind Juden mit südeuropäischem und orientalischen Hintergrund, Gegensatz: Aschkenasim, das sind Juden mit mittel- und osteuropäischem Hintergrund).

Das "spirituelle" Oberhaupt dieser mit 11 Sitzen (8,5 % Stimmenanteil bei den Knessetwahlen 2009) im israelischen Parlament vertretenen Partei ist ein gewisser Rabbi Ovadia Josef (auch "Yosef" oder "Youssef"). Welt"berühmt" wurde er im Jahr 2000 durch seine am 5.8.2000 gegen die aschkenasischen Juden gerichtete Aussage im Rundfunk, die Holocaustopfer seien umgebracht worden, weil sie die Reinkarnation von Sündern gewesen wären: Nach einem ausschweifenden und sündhaften Leben seien sie wiedergeboren worden, um zu sühnen (Quelle: CNN-Meldung vom 6.8.2000). Wegen dieser Äußerung mit der zweifelsfrei Hitler und die Nazis zu irdischen Handlangern göttlicher Rache gemacht worden waren, verklagte man ihn, was aber zu nichts führte. Auch in Israel dürfen Geistliche offenbar unbeschadet jeden Unsinn von sich geben.

Ovadia Josef gibt gerne solche Sprüche von sich, beim Pessachfest 2001 forderte er beispielsweise in einer Predigt zum Völkermord auf: "Mit den Arabern darf man kein Mitleid haben, man muss mit Superraketen auf sie einschießen, sie vernichten". So ging das weiter, im heurigen August betete er darum, dass die Palästinenser von der Pest befallen würden.

Ovadia Josef ist inzwischen neunzig Jahre alt, aber immer noch genauso fanatisch und genauso deppert. Laut der Jewish Telegraphic Agency sind seine aktuellen Sprüche überhaupt gleich gegen alle Nichtjuden gerichtet, denn diese "sind dazu geboren, um uns zu dienen. Ohne dies haben sie keinen Platz in der Welt - nur, dem Volk Israel zu dienen". Um die Juden vor Verlusten zu schützen, hätten Gojim (Nichtjuden) sogar ein langes Leben: "Mit den Nichtjuden ist es wie mit allen anderen Leuten auch, sie müssen sterben, aber Gott wird ihren ein langes Leben gewähren. Warum? Stellt Euch vor, jemandem stirbt sein Esel: Er würde sein Geld verlieren. Er ist sein Diener… Darum erhält er ein langes Leben, um gut für den Juden zu arbeiten." Und überhaupt: "Warum sind Nichtjuden nötig? Sie werden arbeiten, sie werden pflügen, sie werden ernten. Wir werden dasitzen wie ein Effendi und essen. Deshalb wurden die Nichtjuden erschaffen."

Diesen Schwachsinn verurteilten zwar auch zahlreiche jüdische Politiker und Funktionäre von jüdischen Organisationen (z.B. die Anti-Defamation League und das American Jewish Committee). Aber Rechtsextremisten und Nazis werden von Rabbi Josef begeistert sein: denn er sagt das, was seinerzeit auch der Hitler gesagt hat. Die Nazis erhalten auf diese Art einen volljüdischen streng religiösen Kronzeugen für ihren Antisemitismus. "Die Juden sind unser Unglück", stand als Hauptlosung im Antisemiten-Blatt der Nazis, "Der Stürmer", der israelische Rassist Ovadia Josef meint die Nichtjuden seien bloß für das Glück der Juden da. Leider ist nicht zu erwarten, dass in Israel Maßnahmen gesetzt werden, etwa dass sich zumindest die Schas-Partei distanziert und sich einen neuen Parteirabbi sucht.

Als Atheist kann man dazu festhalten: Religiöse Fanatiker und religiöse Idioten tragen immer wieder zum Unglück der Menschen bei.