Frohe Botschaft

Die Tätigkeit der katholischen Kirche hinterlässt Spuren. In der Vergangenheit waren es Spuren der Unterdrückung, der Bevormundung, der Herrschsucht bis zum blutigen Terror. Das hat in den letzten Jahrhunderten stark nachgelassen. Letztmalig in den Zeiten des Klerikalfaschismus versuchte die römisch-katholische Kirche nochmals in ihre früheren Machtpositionen zurückzukehren. Das ist misslungen, mit Gewalt geht heute nahezu überall nichts mehr. Darum hat man jetzt umgesattelt. Auf eine liebe Kirche, die - soweit es ihr selber nix kostet - Gutes tut, in der Praxis also auf öffentliche Kosten Sozialdienstleistungen anbietet.

Aber ein kirchliches Krankenhaus oder Pflegeheim wird nicht als fromme Mildtätigkeit, sondern als Dienstleistungsbetrieb wahrgenommen. Dem Jesus hilft das auch nicht mehr so recht auf die Sprünge, wie eine am 24. Dezember 2010 vom Standard veröffentlichte Meinungsumfrage (400 Befragte) in Sachen Kirche zeigte.

Hier die Frohbotschaft:

"Hat die katholische Kirche für die Menschen in unserer Zeit die richtigen Antworten?" 82 % (in Worten zweiundachtzig Prozent) sagten nein oder eher nein, eine Verbesserung um sensationelle vierzehn Prozent in nur zwei Jahren! 2008 waren 68 % dieser Meinung gewesen, somit ein Anstieg von gut Zweidrittel auf weit über Dreiviertel! Der harte Kern der Christkatholischen (die Antwortgeber: ja, die Kirche hat die richtigen Antworten) ist von sieben auf nur noch vier Prozent geschrumpft. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten billigt der r.k. Kirche nur noch historische Bedeutung zu, die Missbrauchsfälle hatten natürlich eine deutlich negative Wirkung, knapp sechzig Prozent meinten, die katholische Kirche sollte sich zu anderen Themen nicht wichtig machen, solange man diese Taten nicht bereinigt habe. Die Art der Abwicklung der Missbrauchsfälle wird nur von 22 % positiv beurteilt.


Antiklerikale Agitation bringt ja eigentlich nix. Aber das, was die Kirche selber tut, das hilft! Danke!

PS: Auf kath.net rätselte der Vorsitzende des Forums Deutscher Katholiken, Dr. Hubert Gindert: "Wenn man bedenkt, dass bei den Katholiken 85 bis 90% (..) keinen oder einen höchst unregelmäßigen Kontakt zur Kirche haben, konkret, dass sie am Sonntag keinen Gottesdienst mitfeiern und keine Predigt hören, dann ist ein gewaltiges Potential für Kirchenaustritte gegeben. Vor allem liegt hier ein tiefes religiöses Vakuum vor. Wer füllt dieses geistige Vakuum?
Kostenfreie Antwort: das religiöse Vakkum ist kein geistiges Vakuum, das religiöse Vakuum entsteht, weil der Geist der Menschen sich heutzutage eher mit Vernunft als mit Religion füllt ...