Zimmer frei ..

.. für Seligsprechung.

Am 1. Mai 2011 spricht Papst Ratzinger seinen Vorgänger Papst Wojtyla selig. Das ist die zweithöchste Würdigung, die einem Katholiken von der katholischen Kirche verabreicht werden kann, danach kann man nur noch zum "Heiligen" befördert werden. "Santo subito!" hatten die Wojtyla-Fans bereits bei seinem Begräbnis 2005 gerufen, so starker Liebe zum Papst musste Papst Ratzinger nachkommen, ein "Wunder" wurde entsprechend hingebogen und der Kritik am Wirken Wojtylas als Vertuscher von klerikalen Kinderschändungen mit Stillschweigen begegnet. Das österreichische Magazin "Profil" hatte ihn in der Nr. 17/2010 den "Unseligen" genannt und zusammengefasst: "Karol der Selige also? Nein. Stattdessen: Karol, der Mitwisser unsagbarer Verbrechen. Karol, der Komplize, der Straftäter vor Verfolgung bewahrte. Karol, der Pate, der ein System begründete, das auf Stillschweigen baute, wenn es galt, Täter vor ihren Opfern zu schätzen". Aber sowas tut der katholischen Kirche nichts, weil die allergrößte und weitestverbreitete Tugend ist dort das Heucheln.

Aber darum geht es hier gar nicht, sondern darum, dass Gerüchte aufgetaucht sind, durch den enormen Andrang polnischer Pilger seien für die Zeit um den 1. Mai 2011 bereits alle Quartiere in Rom und Umgebung ausgebucht.
Kath.net gibt daher am 4.2. bekannt: "Es gebe genügend freie Zimmer für Pilger, die bei der Seligsprechung von Johannes Paul II. teilnehmen möchten. Das sagten römische Hotelbesitzer an diesem Donnerstag gegenüber Radio Vatikan. Es sei eine Falschmeldung, dass bereits alle Gästezimmer für den 1. Mai ausgebucht seien. Auch werden die Zimmerpreise nicht erhöht, versicherten die Verantwortlichen."

Wozu einem das polnische Wunder beim Wojtyla-Begräbnis 2005 einfallen kann. Seinerzeit als beim ORF noch der ehemalige kroatische Klerikalfaschist und Romkorrespondent Alfons Dalma von Papstreisen berichtete, gab es jedes Mal wenn Wojtyla wo auftrat, eine Million Gläubige, vermutlich wären bei einer Papstreise auf den Südpol dort aus Menschenmangel eine Million Pinguine bereitgestanden. Beim Begräbnis von Karol Wojtyla war zwar Dalma nimmer dabei, aber vier Millionen Leute beim Begräbnis anwesend, davon zwei Millionen Polen. Wenn in Deutschland die Betriebsferien der VW-Werke beginnen, gibt's jedes Jahr ein Verkehrschaos, aber zwei Millionen nach Rom reisende Polen, machten überhaupt keines. Es gab keinerlei Berichte über Massenreisen in der Luft, auf der Erde per Zug, per Bus oder Auto, der Straßenverkehr brachte nirgendwo Stauungen hervor, zwei Millionen Polen waren plötzlich in Rom.

Jetzt warnt der Vatikan vorm Gerücht über Zimmermangel. Also auf Ihr Polen, zwei Millionen Polen müssen wieder locker nach Rom reisen können! Zimmer sind frei! Rom hat eh nur drei Millionen Einwohner, da werden doch wohl wieder zwei Millionen Polen Platz finden! Und wenn Wojtyla wieder ein Wunder wirken muss!