Man glaubt es fast nicht, wenn man die Meldung des ORF vom 8.4. liest:
"Irland: Kirche wehrt sich gegen Rückbau des kirchlichen Schulwesens -
Irlands katholische Kirche will sich gegen die Pläne der Regierung, die kirchliche
Vorherrschaft im Grundschulwesen zu brechen, wehren. Die Kirche betreibt fast
90 Prozent der Grundschulen im Land. Bildungsminister Ruairi Quinn hatte deshalb
gefordert, die Kontrolle über die Hälfte ihrer rund 3.000 Grundschulen an säkulare
oder multikonfessionelle Betreiber abzugeben. Ziel müsse mehr Vielfalt in der
Bildungslandschaft sein."
Im katholischen Irland herrscht also ein
religiös gesteuertes Schulsystem wie bei uns vor 150 Jahren oder heute in Saudi
Arabien! Selbstverständlich ist die katholische Kirche Irlands gegen diesen
Versuch der Regierung, einen vorsichtigen Schritt in Richtung ausgehendes 19.
Jahrhundert
zu versuchen, schließlich sind wir ja erst im 21. Jahrhundert und darum kann
man solche überstürzten Umstellungen keinesfalls akzeptieren.
Manchmal
muss man richtig froh sein, in Österreich zu leben, anderswo geht es fallweise
noch schlimmer katholisch zu als in unserem Lande! Wir wehren uns gegen Kreuze
in den Schulen, in Irland wagen sie es nun, sich vorsichtig gegen die Kirche
als nahezu monopolistischen Schulbetreiber zu wehren! It's a long way to Tipperary
and a much longer way to religious
freedom in Ireland!