Täuflingsschwund

Leider gibt es keine katholische Gesamtstatistik über getaufte Neukatholiken und verstorbene Kirchenmitglieder. Aber in den einzelnen Pfarren wird in den Pfarrblättern darüber berichtet. Zu Ostern werden diese Pfarrblätter in manchen Bereichen nicht nur an die Mitglieder oder die Sonntagsmessbesucher verabreicht, sondern an alle Haushalte im Pfarrgebiet verteilt.

Also erhielt auch ich heute ein katholisches Pfarrblatt, die Pfarre hat laut Diözese rund 5.500 Kirchenmitglieder. In Österreich liegt die Geburtsrate bei 9,1 pro Tausend Einwohner und die Sterberate bei 9,3. Das ergäbe bei 5.500 Katholiken somit 5,5x9,1 an Geburten und 5,5x9,3 bei den Todesfällen, somit also 50 Neukatholiken und 51 zum Jesus heimgegangene katholische Kirchenmitglieder.

Im Zeitraum von fünf Monaten (November 2010 bis März 2011) listete das Pfarrblatt 27 Begrabene und zwei Getaufte auf. Hochgerechnet aufs Jahr wären das 65 Verstorbene und 5 Getaufte. Woher kommt dieses Missverhältnis? Statt 27 zu 26 oder 51 zu 50 nur ein 27 zu 2 bzw. 65 zu 5? Haben die Katholiken der Pfarre nahezu keine Kinder mehr? Oder interessiert die jungen Leute Religion einfach nimmer? Und steigt deshalb der Sterbeüberschuss überall deutlich?

Schaut gut aus, diese Entwicklung! Weil wer nie getauft worden ist, braucht nicht austreten und verändert trotzdem die Bevölkerungsstruktur in Richtung Freiheit von Religion!