Internationale Glaubensumfrage

In 24 Ländern wurden vom Sozialforschungsinstitut Ipsos 18.829 Personen über ihr religiöses Verhalten befragt. 51 Prozent sagten aus, dass sie an die Existenz eines höheren Wesens glauben. 18 Prozent deklarierten sich atheistisch, 17 Prozent agnostisch und 14 Prozent äußerten keinen Standpunkt dazu.
(Die Umfrage wurde in Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, Spanien, Südafrika, Südkorea, der Türkei, Ungarn und den USA durchgeführt.)

Ein Ergebnis, das überrascht!
Denn die "Existenz eines höheren Wesens" beinhaltet ja auch alle unbestimmten Privatgötter und vor allem die bloße Vermutung, es könnte "irgendwas" geben. Mehr als ein Drittel der Befragten vertrat nicht einmal diese Möglichkeit. Von den Religionsgemeinschaften wurde das Umfrageergebnis freudig mit "die Gläubigen haben die Mehrheit" begrüßt, obwohl unter den 51 Prozent sicherlich mehr als ein Prozent sind, die ihrem "Glauben" an die mögliche Existenz eines "höheren Wesens" keinerlei praktische Glaubenshandlungen folgen lassen.

Am gläubigsten sind die Menschen in islamischen Staaten, dort gab es ja auch den Einfluss der europäischen Aufklärung nicht, besonders christliche Länder sind Brasilien, Mexiko und Südafrika. Atheisten gibt es am meisten in Frankreich (39 %), Schweden (37%), Belgien (36%), Großbritannien (34%), Japan (33%) und Deutschland (31%).

Dass man nach dem Tod im Himmel oder in der Hölle weiter existiere, ist überraschend wenig verbreitet, mehr als die Hälfte der Leute glauben das in Indonesien, Südafrika und der Türkei. In den USA sind es - trotz der dortigen hohen Religiösität - nur 40 Prozent. In vielen Länder wurde mehrheitlich die Aussage getan, man könne nicht wissen, was nach dem Tode passiere, dass nach dem Tod alles aus ist, ist in Südkorea und Spanien (jeweils 40 %), Frankreich (39%), Japan (37%) und Belgien (35%) die Mehrheitsansicht.

Der Glaube an einen Schöpfergott, der den Menschen erschaffen habe, ist in muslimischen Ländern mehrheitlich verbreitet, während im Großteil der Staaten der Mensch von tierischen Vorfahren abstammen darf.

Insgesamt kann man daher vermuten: Die Menschheit ist auf einem guten Weg, die Religionsfreiheit als Freiheit von Religion auf dem Vormarsch, konkreter Glaube an einen konkreten Gott ist ein mittelfristiges Auslaufmodell. Am schlechtesten ist die Situation im Islambereich, dort hat Bildung und Aufklärung die Masse der Bevölkerung noch nicht erreicht, Religion ist dort noch Schicksal und religiöser Fanatismus hat in vielen Bereichen noch die Oberhand.