Türkischer Karikaturenstreit

Von Cahit Kaya (Ex-Muslime.at)

Dass fanatisierte Muslime auf Karikaturen über den Islam sehr aggressiv reagieren ist uns seit den Mohammed Karikaturen bekannt. Damals kamen über 150 Menschen um, weil eine dänische Zeitung unter anderem Mohammed mit einer Bombe auf dem Kopf abgedruckt hatte. Die religiösen Fanatiker bestätigten durch inszenierte Massenproteste und Morde, wie wahr diese Karikaturen waren und wie hoch ihre Gewaltbereitschaft tatsächlich ist. Humorlosigkeit und penetrantes Beleidigtsein scheint im Islam ein Dogma zu sein.

Verglichen dazu sind türkische Islamisten wirklich moderat. Aber eines Rechtsstaates mit Meinungsfreiheit ebenso unwürdig. Die türkische Satire-Zeitschrift "Penguen" (deutsch: Pinguin) druckte eine Karikatur in einer Moschee betender Muslime ab. Innerhalb dieser Karikatur erscheint die versteckte Botschaft: "Allah yok. Din Yalan". Auf deutsch: "Allah gibt es nicht. Religionen sind Lügen" (auf der Zeichnung im Schriftstreifen links aufzufinden)..

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft fordert für den Karikaturisten Bahadir Baruter nun eine Haftstrafe bis zu einem Jahr. Die Begründung lautet, Beleidigung religiöser Gefühle. Also Blasphemie.

Anmerkung:
Das wäre in Österreich nicht möglich. die höchste Haftstrafe für dasselbe Delikt beträgt nämlich hierzulande "nur" sechs Monate. Allerdings muss man dazu schon festhalten: zu sagen, "Gott gibt es nicht, Religionen sind Lügen" ist in Österreich trotz des Blasphemie-Paragrafen im Strafgesetzbuch, nicht mehr strafbar.