Religiöse Schwimmgefühle

In vergangenen Zeiten regelte das dumpfe katholische Moralisieren weite Bereiche des gesellschaftlichen Überbaus. Diese Zeiten wurden überwunden.
Aber ihre Wiederkehr unter anderen Vorzeichen steht immer wieder im Raum. Aus Luxemburg stammt diese Meldung:

AHA Letzebuerg wurde ein Dokument zugespielt, demzufolge im Bildungsministerium unter anderem darüber nachgedacht wird, aus Respekt vor "religiösen Gefühlen" separate Schwimmkurse für Jungen und Mädchen anzubieten.

Dazu 3 Überlegungen:

1) Es gibt keine religiösen Kinder, es gibt nur Kinder religiöser Eltern: Als freiheitliche, pluralistische Gesellschaft sollten wir davon absehen, unsere Kinder aufgrund religiöser Überzeugungen ihrer Eltern voneinander zu trennen, vielmehr sollten wir ihnen in der öffentlichen Schule einen Raum bieten, in dem sie als Kinder, unabhängig von ihrem Elternhaus, alle gleich und frei sein können und sich dementsprechend entwickeln können.
2) Büchse der Pandora geschlossen lassen: wenn wir es zulassen, dass Eltern aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen ein Recht auf Geschlechtertrennung in der öffentlichen Schule durchboxen können, dann drängt sich unweigerlich die Frage auf, inwieweit sich unsere vermeintlich fortschrittliche Gesellschaft von religiösen Dogmen erpressen lässt.
3) Religiöse Abrüstung statt Aufrüstung: die Pluralisierung der Gesellschaft in Sachen Religion und Weltanschauung darf nicht dazu führen, dass jede einzelne Religion oder Sekte eigene Zugeständnisse erhält; im Interesse des gesellschaftlichen Zusammenhaltes sollte sie vielmehr zur strikten Trennung von Religion und Staat bzw. Schule führen, und damit zur Gleichbehandlung (als Privatangelegenheit) aller Religionen und Weltanschauungen.

Österreichische Anmerkung:

christlich regulierte Bademode vor 100 Jahren


Burkabademode heute - diese kulturelle Bereicherung gibt's wirklich!

vielleicht sollte das verpflichtend werden?
Damit keine Muslime durch Mono- oder Bikinis religiös verletzt werden?