Nachdem von einigen wahrhaft katholischen Eiferern via kath.net der im Besitze der katholischen Diözesen Deutschlands befindliche Weltbild-Konzern wegen der Verbreitung erotischer und esoterischer Werke attackiert worden war, hatte sich nach einer diesbezüglichen päpstlichen Rüge die deutsche Bischofskonferenz zum Verkauf der Weltbildkonzern entschlossen, siehe Info Nr. 658 und Weltbild.pdf.
Auf der Betriebsversammlung in der Schwabenhalle präsentierte sich eine kämpferische Belegschaft. Über 1.000 waren der Einladung des Betriebsrats gefolgt und forderten, was ihnen zusteht: den Zukunftstarifvertrag, der Arbeitsplätze und Tarife nach dem Verkauf sichern wird. "Denkt an eure Kinder!", rief eine Kollegin gegen Ende der Veranstaltung ins Publikum: "Wir müssen jetzt kämpfen, und gemeinsam schaffen wir das auch!"
Die Forderungen der Belegschaft sind bekannt:
Keine
betriebsbedingten Entlassungen innerhalb der nächsten 4 Jahre
Tarifbindung.
Der Tarif regelt unter anderem Einkommen, 37,5 Stundenwoche, 30 Tage Urlaub,
Weihnachts- und Urlaubsgeld…
Keine
Zerschlagung der Unternehmensgruppe
Fortbestand
aller gültigen Betriebsvereinbarungen, z. B. zur Arbeitszeit, Pausenregelungen,
Prämien usw.
DBH-Beteiligungen
(Weltbildplus, Hugendubel etc.) bleiben im Konzern
Erhalt
des Standorts Augsburg
Bischöfe drückten sich
Zur Betriebsversammlung waren auch die Bischöfe
Marx (München) und Zdarsa (Augsburg) als Vertreter der Weltbild-Gesellschafter
eingeladen. Beide drückten sich und sagten ab. Begründung: Terminstress in der
Vorweihnachtszeit und der Hinweis, man könne als einzelner nicht für die Gesellschafter
sprechen. Das solle der Aufsichtsrat tun. Aber der war ebenfalls nicht erschienen,
genauso wenig wie die Geschäftsführung von Weltbild. (..)
Die Tarifkommission
hat den Zukunftstarifvertrag bereits letzte Woche an die Geschäftsführung übergeben.
Und drei Termine genannt, an denen verhandelt werden kann: den 19., 20. und
21. Dezember. Die Gewerkschaft erwartet umgehend Antwort und ernsthafte Verhandlungen.
"Wir wollen nicht bloß reden, sondern schnell weiterkommen", betonte
Verhandlungsführer Stefan Kraft, ver.di-Landessekretär aus München.
Wenn
Bischöfe und Geschäftsführung sich weiter wegducken ist das "ein Schlag
ins Gesicht der Beschäftigten!", stellte Thomas Gürlebeck klar. Dann stehen
der Weltbild-Belegschaft alle Möglichkeiten offen - bis hin zum Streik. Von
der Reaktion der Geschäftsführung hängt es jetzt ab, ob es noch zu Aktionen
vor Weihnachten kommen wird.
Soweit
ver.di. Man kann somit gespannt sein, wie es weitergeht! Der Firma und ihren
Angestellten ist jedenfalls zu wünschen, dass sie aus den katholischen Klauen
herausgekauft werden und dabei nicht einem noch schlimmeren Ausbeuter in die Hände fallen.