Weltbild-Beschäftige wehren sich!

Nachdem von einigen wahrhaft katholischen Eiferern via kath.net der im Besitze der katholischen Diözesen Deutschlands befindliche Weltbild-Konzern wegen der Verbreitung erotischer und esoterischer Werke attackiert worden war, hatte sich nach einer diesbezüglichen päpstlichen Rüge die deutsche Bischofskonferenz zum Verkauf der Weltbildkonzern entschlossen, siehe Info Nr. 658 und Weltbild.pdf.

Aber damit ist die Sache noch nicht ausgestanden,
die zuständige Gewerkschaft ver.di (= Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft) hat sich am 12.12.2011 zu Wort gemeldet:

Betriebsversammlung: Bischöfe drücken sich - Belegschaft kämpferisch

Auf der Betriebsversammlung in der Schwabenhalle präsentierte sich eine kämpferische Belegschaft. Über 1.000 waren der Einladung des Betriebsrats gefolgt und forderten, was ihnen zusteht: den Zukunftstarifvertrag, der Arbeitsplätze und Tarife nach dem Verkauf sichern wird. "Denkt an eure Kinder!", rief eine Kollegin gegen Ende der Veranstaltung ins Publikum: "Wir müssen jetzt kämpfen, und gemeinsam schaffen wir das auch!"

Die Forderungen der Belegschaft sind bekannt:
 Keine betriebsbedingten Entlassungen innerhalb der nächsten 4 Jahre
 Tarifbindung. Der Tarif regelt unter anderem Einkommen, 37,5 Stundenwoche, 30 Tage Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld…
 Keine Zerschlagung der Unternehmensgruppe
 Fortbestand aller gültigen Betriebsvereinbarungen, z. B. zur Arbeitszeit, Pausenregelungen, Prämien usw.
 DBH-Beteiligungen (Weltbildplus, Hugendubel etc.) bleiben im Konzern
 Erhalt des Standorts Augsburg

Bischöfe drückten sich
Zur Betriebsversammlung waren auch die Bischöfe Marx (München) und Zdarsa (Augsburg) als Vertreter der Weltbild-Gesellschafter eingeladen. Beide drückten sich und sagten ab. Begründung: Terminstress in der Vorweihnachtszeit und der Hinweis, man könne als einzelner nicht für die Gesellschafter sprechen. Das solle der Aufsichtsrat tun. Aber der war ebenfalls nicht erschienen, genauso wenig wie die Geschäftsführung von Weltbild. (..)
Die Tarifkommission hat den Zukunftstarifvertrag bereits letzte Woche an die Geschäftsführung übergeben. Und drei Termine genannt, an denen verhandelt werden kann: den 19., 20. und 21. Dezember. Die Gewerkschaft erwartet umgehend Antwort und ernsthafte Verhandlungen. "Wir wollen nicht bloß reden, sondern schnell weiterkommen", betonte Verhandlungsführer Stefan Kraft, ver.di-Landessekretär aus München.
Wenn Bischöfe und Geschäftsführung sich weiter wegducken ist das "ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten!", stellte Thomas Gürlebeck klar. Dann stehen der Weltbild-Belegschaft alle Möglichkeiten offen - bis hin zum Streik. Von der Reaktion der Geschäftsführung hängt es jetzt ab, ob es noch zu Aktionen vor Weihnachten kommen wird.


Soweit ver.di. Man kann somit gespannt sein, wie es weitergeht! Der Firma und ihren Angestellten ist jedenfalls zu wünschen, dass sie aus den katholischen Klauen herausgekauft werden und dabei nicht einem noch schlimmeren Ausbeuter in die Hände fallen.