Der Pfarrgemeinderat ist eine Einrichtung, die fallweise entscheiden darf, wohin die
nächste Wahlfahrt geht oder welchen Kuchen die Erstkommunikanten nach dem Leib
des HErrn als Nachspeise bekommen, hierarchisch dürfen sie nix mitreden, weil
in der r.k. Kirche kommt sowieso alles Gute von oben. Das infrastrukturelle
Engagement von Laienchristen in
den Pfarren hängt jedoch im Gegensatz zur Hierarchie der katholischen Kirche wesentlich
an den Frauen, diese sind religiös deutlich
aktiver
als Männer.
Durch die immer noch vorhandenen alten Gesellschaftsstrukturen,
die den Frauen Plätze in der zweiten Reihe zuweisen, ist unter Frauen offenbar
das Verlangen nach dem berühmten "Opium des Volkes" höher als bei
den Männern, weil eben die Religion der Seufzer der bedrängten Kreatur und
das Gemüt einer herzlosen Welt ist. Darum sind z.B. 70 % der Kirchgänger
Kirchengängerinnen, wohl in der Hoffnung, dass wenigstens die Götter zu den
Frauen barmherzig sein könnten.
Die Diözese Linz hat deshalb für die Pfarrgemeinderatswahl
einen
Werbefilm gestalten lassen, der das Interesse für diese
Wahl über den Umweg über das kirchliche Engagement der Frauen zu fördern versucht:
Kath.net schrieb dazu am 13.1.2012: "Wer zur Pfarrgemeinderatswahl
geht, stärke den Einfluss von Frauen in der "männerdominierten" Kirche,
suggeriert ein antirömischer Werbefilm der Diözese Linz. Mit subtil antirömischer
Masche hat jetzt die Diözese Linz in einem vor kurzem veröffentlichten Video
für die Pfarrgemeinderatswahlen geworben. Der Werbefilm ist offenbar als Parodie
auf die "Männerherrschaft in der Kirche" gemeint. Wer zur Pfarrgemeinderatswahl
geht, unterstützt auf diesem Weg den Einfluss von Frauen in der Kirche, wird
suggeriert. In dem Video sind zwei Männer zu sehen, die sich anscheinend über
die Mehrheit der Frauen in vielen kirchlichen Bereichen Sorgen machen. Sie hängen
an Marionettenfäden, ihre Bewegungen und ihre Sprechweise erinnern an ein Puppenspiel.
(..)"
Ein Leserkommentar dazu: "Die geistige und geistliche Demenz ist zu
einem Flächenbrand geworden. Der Bistumsleiter läßt es zu, daß die Lawine alles
und jedes mitreißt! Nur den Betern kann es noch gelingen, der Zerstörung
des katholischen Glaubens Einhalt zu gebieten. Herr erbarme Dich!!!"
Ist doch lustig!
Einerseits die katholische Selbstironie und andererseits
die apokalyptische Reaktion dazu.