Warnung an Pfarrerinitiative

Wie aktuell (14.3.2012) Medien zu entnehmen ist, spitzt sich der Konflikt zwischen der katholischen Hierarchie und der österreichischen "Priesterinitiative" zu. Zwar sagt derweilen Kardinal Schönborn nix, schließlich ist er für sowas viel zu feig, bekanntlich legte er 1995 auch die Kündigung Schüllers als Generalvikar diesem vor die Tür, statt es ihm ins Gesicht zu sagen.

Nachdem in Deutschland der Bischof von Hildesheim, ein gewisser Norbert Trelle, Helmut Schüller ein Auftrittsverbot in seiner Diözese erteilt hat, musste die österreichische r.k. Kirche reagieren. Der Grazer Bischof Kapellari wurde als Beißer eingeteilt. Wie Medien zu entnehmen war, fordert er die Pfarrerinitiative und ihre Anhänger auf, "vom Gashebel herunterzusteigen". In einem Fastenhirtenbrief richtete er eine Unfrohbotschaft an die Kritiker. Er warf ihnen vor, "in der Überzeugung, dafür eine historische Sendung zu haben, eigenmächtig das Steuerrad dieses Schiffes Kirche ergreifen" zu wollen. Das führe zur Spaltung oder ist schon Spaltung, auch wenn man es in einer weit verbreiteten öffentlichen Meinung anders sehe. "Spaltung", also Schisma, ist eine absolute Todsünde, früher gab es dafür die Lebendfeuerbestattung, heutzutage (wegen der Menschenrechte) maximal die Exkommunikation.

Helmut Schüller, der Sprecher der Pfarrerintiative, antwortete darauf, das Gefühl, dass die Kirche in eine Richtung geht, die nicht gut ist, sei weit verbreitet. Er stellt auch einen Zusammenhang mit den aktuell anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen her, die Wähler würden sozusagen vorm falschen Wählen gewarnt. Das hat Schüller nur indirekt wissen lassen. Aber es war verstehbar.

Was passiert? Werden nun die 393 Unterzeichner der Pfarrerinitiative gemaßregelt, gar ausgeschlossen? Siegt der Vormodernismus? Oder wird die Pfarrerintiative protestantisch?