Tödliches Familiengericht

Wie auch in europäischen Medien Erwähnung findet (z.B. am 15.3.2012 im ORF), hat sich vorige Woche die 16-jährige Amina al-Filali in Marokko mit Rattengift das Leben genommen, weil sie nach einer Vergewaltigung dazu gezwungen wurde, den Täter zu ehelichen. Die Familien des Opfers und des Täters hatten sich in einem "Familiengericht" darüber geeinigt, dass die Opfer und Täter heiraten sollten. Solche Familiengerichte sind im islamischen Bereich üblich, in Tunesien ist diese Vorhangsweise auch im Strafgesetzbuch berücksichtigt, danach entgeht ein Vergewaltiger der Strafe, wenn er das Opfer ehelicht.

Um die Einführung solcher privaten Scharia-Gerichte bemühen sich in ganz Europa die islamischen Glaubensgemeinschaften und leider hält die europäische Politik, solche Scharia-Urteile tatsächlich zuzulassen, für einen gangbaren Weg. In Deutschland ist dies in vielen Bereichen alltäglich (siehe Scharia-"Recht" in Deutschland) und es ist absolut nicht ausgeschlossen, dass auch in europäischen Staaten derartig Terrorbeschlüsse von Familiengerichten gefällt wurden und werden.

Die Philoislamisten haben sich bisher dazu nicht geäußert. Üblicherweise müssten sie sagen: solche Familienbeschlüsse haben nichts mit dem Islam zu tun, das liegt an den sozialen Verhältnissen und an familiären Traditionen (was wiederum ebenfalls nichts mit dem Islam zu tun haben kann). Vielleicht sind solche Familiengerichte sogar sehr human? Eine vergewaltigte 16-Jährige hat ja am islamischen, pardon traditionellen Heiratsmarkt in Marokko und Ägypten und der Türkei etc., nur noch geringe Chancen, den traditionell notwendigen Ehemann zu erlangen. So hat ihr die Familie einen solchen zugebracht und er ist damit auch gestraft. Sie ist ihm dann nämlich womöglich keine gute Ehefrau und er muss sie gemäß Sure 4, § 34 züchtigen, weil sie widerspenstig ist.

Da ist dann die Endlösung durch Rattengift den möglichen Verwicklungen durch diese Traditionspflege vorzuziehen und der Täter kann sich das nächste Opfer suchen, weil Allah groß ist, aber mit sowas gar nichts zu tun hat.