.. das fordern von der katholischen Hierarchie aktuell die Aktivisten
der Kirchenreformer von Wir sind Kirche, Pfarrerinitiative, Laieninitiative
und Priester ohne Amt. Dazu wird auf der Site www.bischofsernennung.at
folgender Unterstützungserklärung aufgelegt:
In Österreich stehen wichtige
Bischofsernennungen bevor. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre begründen den
dringenden Verdacht, dass der Vatikan bei der Personenauswahl hauptsächlich
nach dem Prinzip "Romtreue" vorgeht und alle anderen Voraussetzungen
für diesen Leitungsdienst, wie sie im Neuen Testament überliefert werden, sowie
zeitgemäße Führungsprinzipien außer acht bleiben. Es wurden zum Teil ungeeignete
Personen eingesetzt, was zu einer nachhaltigen Beschädigung der gesamten Kirche
und insbesondere für die Glaubwürdigkeit des Bischofsamtes führte. Das Amt eines
Bischofs darf nicht zur Filialleitung des Vatikans abgewertet werden.
Ich
schließe mich daher folgenden Aufforderungen an:
1. An die Kirchenleitung
in Rom, vertreten durch den Nuntius:
Der Papst ist nach seinen eigenen Erklärungen
dazu berufen, die Tradition der Kirche zu wahren. Nach dieser dürfen Bischöfe
nur mit Zustimmung der Ortskirche eingesetzt werden.
In diesem Sinne fordere
ich von der Kirchenleitung, dass in Zukunft bei allen Ernennungen die Wünsche
der gewählten Vertreterinnen und Vertreter der Pfarrgemeinderäte und der Laienorganisationen,
sowie der Priesterräte und der pastoralen Gremien der betroffenen Diözesen,
transparent und nachvollziehbar berücksichtigt werden. Davon abweichende Amtsbesetzungen
erachte ich für nicht rechtmäßig.
2. An die Österreichische Bundesregierung:
Das
geltende Konkordat der Republik Österreich mit dem "Heiligen Stuhl"
gibt der Bundesregierung die Möglichkeit, Gründe allgemein politischer Natur
gegen eine beabsichtigte Ernennung geltend zu machen.
Ich fordere die Bundesregierung
daher auf, dieses Recht auch tatsächlich wahrzunehmen und Einwände vorzubringen,
wenn nicht nachgewiesen werden kann, dass die getroffene Auswahl auf eine Weise
erfolgte, die den Grundsätzen eines auf demokratischer Mitbestimmung basierenden
Gemeinwesens entspricht.
Da die Bischöfe Egon Kapellari, Elmar Fischer, Alois Kothgasser zur Pensionierung
heranstehen, hätte der Vatikan ja wieder einmal eine vorzügliche Möglichkeit,
sich öffentlich lächerlich zu machen und einen Teil der aktiven Katholiken
zu ärgern. Man kann also gespannt sein: wie sind die Reaktionen auf die Forderungen
der Reformer? Was wird der Vatikan bei den Bischofsbestellungen anstellen?
Für
weitere katholische Unterhaltung dürfte gesorgt sein.