Die Unendlichkeit der Dummheit

Dazu hat bekanntlich Albert Einstein seinen berühmten Spruch losgelassen, dass seiner Meinung zwei Dinge unendlich wären, das Universum und die menschliche Dummheit. Beim Universum wäre er sich nicht sicher.

Was wieder einmal zu beweisen war.

Vor zwei Jahren wurde auf dieser Site schon von einem italienschen Gaukler namens Salvatore Caputa berichtet, dem es damals gelungen war, in Bad St. Leonhard im Kärntner Lavanttal um die 500 Menschen auf die Füße zu bringen, weil er die "Erscheinung der Jungfrau Maria" angekündigt hatte (siehe Info Nr. 165 und Nr. 166).

2012 kam er wieder. Am 21. April erschien ihm seine Gottesmutter wiederum. Und wiederum hatten sich hunderte religiöse Einfaltspinseln um ihn versammelt, die "Kleine Zeitung" hatte sogar 1.000 Zuschauer erwartet.

Die Kronen Zeitung berichtete am 22.4. doppelseitig:

2010, 2011, 2012 suchte Salvatore Caputa St. Leonhard heim, die Kronen Zeitung berichtet sehr freundlich und wohlwollend über die liebe Gottesmutter und den lieben Caputa. Überraschenderweise wird immerhin darauf hingewiesen, dass Herr Caputa in Italien kirchliches Auftrittsverbot hat. Dafür verkündet der tiefkatholische Dieter Kindermann nebenbei in einer Extrakolumne die wahre Wahrheit über die wahrhaften Marienerscheinungen anderorts, Lourdes, Fatima, Medjugorje, schade bloß, dass der Vatikan mit der Anerkennung immer so zurückhaltend ist.

Mariengläubige Geisteshelden ließen sich in der "Krone" mit Name und Kommentaren abbilden:


Extra faszinierend: Gemeindefunktionäre aus St. Leonhard, die Kleine Zeitung schrieb darüber am 21.4.: "Tourismusstadtrat Dieter Dohr (BZÖ) steht 'zu 100 Prozent' hinter der Marienerscheinung. Auch Bürgermeister Simon Maier (SPÖ) befürwortet das: 'Dadurch wird der Ort belebt und die Gemeinde bekannt.' Vom Ansturm selbst profitieren die Beherbergungsbetriebe zwar nicht, doch die Gastbetriebe verbuchen teils ein Umsatzplus durch die Pilger." Der Fremdenverkehr in St. Leonhard liegt anscheinend am Boden.

Die katholische Kirche in Kärnten hatte vor den Veranstaltungen des Salvatore Caputa gewarnt. Worauf BZÖ-Stadtrat Dohr diese aufforderte, "offener zu sein und sich das anzuschauen". Ist Herr Dohr ein besonders mit Dummheit gesegneter Politiker? Oder hat der Herr Dohr vielleicht ein Wirtshaus?

Tatsächlich! Das "Badido" Cafe Restaurant Dieter Dohr! So einfach erklären sich manchmal Marienwunder und ihre Anhänger! Herr Caputa wird dort hoffentlich sein Freibier bekommen haben!