Der österreichische Oberkatholik Schönborn durfte sich ja jetzt in Rom
diverse Rüffel abholen. Mit seinen Methoden der augenverdrehenden Sanftheit
und salbungsvoller Phraseologie kommen er und der liebe Jesus auch nicht immer
durch. Er hatte zwei große Böcke geschossen: erstens die ungehorsame Pfarrerinitiative
nicht gemaßregelt, sondern es sogar zu gelassen, dass sich die Aufmüpfigkeit
auch auf andere Länder ausdehnte, zweitens einen in amtlich registrierter Partnerschaft
lebenden Homosexuellen als Pfarrgemeinderat bestätigt, über beide Dinge
war ja auf dieser Homepage mehrfach berichtet worden, siehe z.B. zum Pfarrgemeinderat
Info Nr. 825 und Nr. 830
und zur Pfarrerinitiative Info Nr. 785 und Nr.
819. Der letzteren Info war zu entnehmen, dass Papst Ratzinger die Pfarrerinitiative
eher zurückhaltend kritisiert hatte.
Warum das so war, kann jetzt
einem Bericht von der Standard-Homepage vom 17. 5. 2012 entnommen werden.
Laut eines Schönborn-Interviews mit der italienischen Zeitung La Stampa liege
für etwaige notwendige disziplinäre Maßnahmen die Verantwortung bei den zuständigen
Ortsbischöfen und nicht im Vatikan. Der Ratzinger braucht somit selber nichts
tun, aber der Schönborn muss!
Der Standard: "Angesichts der
Reformbestrebungen in der römisch-katholischen Kirche hat Schönborn Disziplinarmaßnahmen
gegen die Anhänger der Pfarrerinitiative nicht ausgeschlossen. 'Wir sagen ihnen:
Jetzt ist die Zeit gekommen, um die Situation zu klären. Danach werden wir unsere
Beschlüsse ergreifen. Wir werden eventuell auch Schritte unternehmen, die Disziplinarmaßnahmen
vorsehen'. Und: "Der Kardinal kündigte an, dass die österreichischen Bischöfe
ein Pastoralschreiben vorbereiten, das im Rahmen des kommenden Jahres des Glaubens
veröffentlicht und in dem zu den von der Pfarrerinitiative aufgeworfenen Fragen
Stellung bezogen wird. 'Wir werden alle Fragen der Dissidenten beantworten',
versicherte der Kardinal." Schließlich hat Ratzinger ja eine klare Linie
vorgegeben: er habe das Streben nach "wirklicher Erneuerung" von Versuchen
abgegrenzt, die Kirche nach eigenen Wünschen und Vorstellungen zu verändern.
"Benedikt XVI. hat uns mit dieser Predigt ein Dialogbeispiel gegeben. Er
hat versucht in die Motivationen einzugehen, auf ihre Einwände zu antworten
und sie aufgefordert, Christus im Gehorsam zu folgen."
Christus
gehorsam zu sein, heißt klarerweise dem Papst gehorsam zu sein, weil dieser
als Vize-Christus ja weiß, was der Gottessohn will, nämlich nicht das, was die
Pfarrerinitiative fordert. Wird noch spannend werden, weil Schönborn ist ja
sehr konfliktscheu und ein großer Hasenfuß.
In Sachen homosexueller
Pfarrgemeinderat weiß der Standard zu berichten, dass ein Weg der Bekehrung ist notwendig
sei: "die Kirche
ihre Haltung gegenüber Homosexuellen nicht ändere. Gegenüber homosexuellen Paaren
müssten sich die Pfarrer streng an die Lehren der Kirche halten. 'Wir sind überzeugt,
dass diese Lehren den Weg zum Glück führen. Wir müssen jedem helfen, ein Leben
zu führen, das diesen Lehren entspricht', sagte Schönborn" im erwähnten
Interview mit "La Stampa". Er verallgemeinert das Thema vorsichtig
in Richtung "wir sind alle Sünder", zu den Homosexuellen meint er:
"Man muss ihnen helfen, einzusehen, dass dies nicht der Plan Gottes ist.
Wenn sie unfähig sind, den Lehren der Kirche zu folgen, sollen sie das mit Demut
einsehen, Gott um Hilfe bitten, beichten und versuchen, nicht mehr zu sündigen.
Wir können Gottes Plan nicht ändern. Wir können uns aber daran erinnern, dass
mit unseren Sünden Gott endlos barmherzig ist".
Wie und nach
wo will Schönborn Homosexuelle bekehren? Per Reue und Buße zu Heterosexuellen?
Gottes Plan mit
den Homosexuellen ist bekanntlich ganz einfach: dass sie homosexuell sind,
dafür kann der "Schöpfer" nix, in der Bibel sieht der Schöpfergott
diese Variante der Sexualität nicht als von ihm geschöpft, sondern ausschließlich als Sünde, ja als Gräuel, das mit
dem Tode zu bestrafen ist: Levitikus, Kapitel 20,13: Wenn jemand bei einem
Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und
sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen.
Warum verlangt
der Vatikan nicht die Todesstrafe für homosexuelle Handlungen? Das Wort
Gottes in der Bibel ist doch völlig eindeutig! Die einzige Lösung für homosexuelle
Pfarrgemeinderäte ist die Steinigung! Und hat sich nicht Ratzinger jüngst davon
abgegrenzt, die "Kirche nach eigenen Wünschen und Vorstellungen zu verändern"?
Wäre es nicht angebracht, dass der Vatikan sich mit den christlichen Parteien
zusammensetzt und diese auffordert, dem Gotteswort aus Levitikus 20, 13 zum
Eintritt
ins Strafgesetzbuch zu verhelfen?
Wenn schon treu zum dreifaltigen
Gott, dann bitte konsequent! Die von Ratzinger angestrebte Rückkehr in den Vormodernismus
ist viel zu wenig, eine wahrhaft katholische Kirche muss zurück bis in die Steinzeit!
Amen.