Der staatliche ORF hat einen starken Hang zur Religion, der Abteilungsleiter
"Wissenschaft" ist zum Beispiel ein Theologe. Die regelmäßigen Übertragungen
von Sonntagsmessen und Papstpredigten heben zwar die Quoten nicht in die Höhe,
aber man sieht die religiöse Betreuung der Bevölkerung als wichtige ORF-Aufgabe
an. Heuer fand im ORF am Karfreitag eine Schweigeminuten an den armen Jesus
statt, der für uns am Kreuz gelitten hat, um unsere Sünden hinwegzunehmen.
Die "Initiative Religion ist Privatsache" brachte dagegen eine Beschwerde
ein, siehe dazu Info Nr. 805 und Info Nr.
871.
Der Standard berichtete
am 22.8. über die Ablehnung der Beschwerde durch die zuständige Behörde.
Dazu in einer Aussendung die "Initiative Religion ist Privatsache":
Wien,
23.8.2012. Medienberichten zufolge stellt nach Sicht der KommAustria die im
Frühjahr abgehaltene "Karfreitags-Schweigeminute" im ORF-Fernsehen
und Hörfunk keinen Verstoß gegen das Objektivitätsgebot dar. Nach einer gründlichen
Auseinandersetzung mit den Argumenten der KommAustria wird die "Initiative
Religion ist Privatsache" fristgerecht eine Berufung einbringen. Im
Rahmen dieser wird auf ausschließlich pro-religiöse und insbesondere pro-christliche
Bestimmungen des ORF-Gesetzes, die aus verfassungsrechtlichen Überlegungen dem
Abhalten einer flächendeckenden "Karfreitags-Schweigeminute" entgegenstehen,
eingegangen werden. Ferner wird das restliche umfangreiche religiöse Programmangebot
des ORF, das dem hohen gesellschaftlichen Säkularisierungstrend der österreichischen
Gesellschaft ohnehin nicht entspricht, thematisiert werden.