Wien (OTS) - "Ethik und Religion können nicht Hand in Hand gehen!",
äußert sich Tatjana Gabrielli, Bundesvorsitzende der Aktion kritischer Schüler_innen
(AKS), zur Debatte um den Ethikunterricht. "Der Ethikunterricht muss den
Religionsunterricht vollständig ersetzten und von Lehrpersonen unterrichtet
werden, die vom Staat und nicht der Kirche bestellt werden", fordert Gabrielli.
Schulen
habe die Aufgabe Schüler und Schülerinnen in ihrer Identitätssuche zu stärken
und Toleranz zu vermitteln. "Es muss ein Diskurs in einem multi-kulturellen
und multi-religiösen Rahmen stattfinden. Nur so kann Verständnis und Respekt
vermittelt werden. Junge Menschen sollen dadurch lernen, dass Herkunft und religiöse
Bekenntnisse keinen Einfluss auf den Respekt gegenüber anderen haben darf. SchülerInnen
muss die Möglichkeit gegeben werden, ihr eigenes Urteilsvermögen zu bilden -
frei von Vorurteilen", so die Bundesvorsitzende.
Ein Dorn im Auge
ist für Gabrielli die Bestellung der Religionslehrpersonen durch die Kirche.
"Hier kann es keine pädagogische Absicherung geben. Eine Religionslehrperson
wird selten neutral und objektiv sämtliche Glaubensrichtungen sowie atheistische
Auslegungen den SchülerInnen näher bringen", kritisiert Gabrielli den Vorschlag,
dass der Ethikunterricht von Religionslehrpersonen gehalten wird. "Um den
Sinn von Ethikunterricht zu wahren, ist es wichtig, dass ein eigener Lehrstuhl
und ein Lehramtstudium dafür eingerichtet werden", fordert die Vorsitzende.
Weiters
kritisiert die AKS den Einfluss von Religionen auf das österreichische Bildungswesen.
"Im 21. Jahrhundert ist kein Platz mehr in öffentlichen Bildungseinrichtungen
für unwissenschaftliche und längst überholte Ansichten", so Gabrielli.
"Religion als Pflichtfach ist so schnell wie möglich abzuschaffen!",
fordert die AKS. Der Religionsunterricht soll maximal als seitens der Kirche
bezahlter Freigegenstand angeboten werden.