Mohammed schon wieder beleidigt

Irgendwelchen Islamisten nicht auf den Knien rutschend den allerhöchsten Respekt zu erweisen, ist klarerweise hetzerisch und islamfeindlich. So sehen das nicht nur Salafisten und andere Klerikalfaschisten, sondern zumindest auch einige Medien in unserem Lande. Wenn ein Film wie "Das Leben des Brian" gedreht wird (Monty Pythons), dann ruft das zwar auch in unseren Breiten den Zorn mittelalterlicher Christen hervor, aber verboten wird sowas schon lange nimmer (1985 wurde in Tirol der Film "Das Liebeskonzil" wegen Beleidigung der katholischen Religion verboten).

Nun wurde in den USA ein Film gedreht, der den Propheten Mohammed beleidigt.

Original-You-Tube-Vorspanntext: This is the Muhammad Movie by Sam Becile that caused a bunch of savage Muslims to kill United States ambassador, J Christopher Stevens. The film claims Islam is a lie and Muhammad was a pedophile. Also, that muslims are terrible actors. All rights to Sam Becile.

Weil eine Mitwirkende geklagt hatte, sie wäre nicht darüber informiert worden, dass der Film islamkritisch sei, wurde im Februar 2014 von einem US-Gericht angeordnet, dass wegen dieses fünf-Sekunden-Auftritts der Film von YouTube entfernt werden muss, der obige Film läuft daher nicht mehr, hier ein Screenshot des Startbildschirms:

aber vielleicht kommt der Film - um 5 Sekunden gekürzt - doch wieder?

Dafür müssen strafweise Botschaften brennen und Ausländer umgebracht werden. Die Reaktion in unseren Breiten darauf ist bescheiden. Es hätte ja niemand die Muslime so böse provozieren müssen. Selber schuld. Und wenn im Iran oder in Saudi Arabien wieder vom wahren islamischen Glauben Abgefallene hingerichtet werden? Schmeißt dann jemand Molotow-Cocktails in die Fenster der Botschaften? Wenn Ehebrecherinnen gesteinigt werden oder Homosexuelle aufgehängt? Werden dann in den USA von aufgebrachten Leuten die jeweiligen Botschafter erschossen? Zur Verteidigung von Menschenrechten kommt es jedoch nicht zu Ausschreitungen, sowas macht man bloß für Götterrechte.

Nu, wahrscheinlich ist unsere Kultur noch nicht so weit. Leute umbringen, das macht zwar der US-Imperialismus auch sehr gern, aber einen richtig gewalttätigen Mob haben weder die Amerikaner, noch die Europäer, da heißt's bloß manchmal, die Straße frei der Salafisten-Sturmabteilung, weil die können das! Wie einst die SA. Aber wir Europäer haben ja auch nicht den wahren Glauben, dessen Schmähung sich die Empörung der wahrhaft Gläubigen ständig ehrlich verdient. Oder ist es vielleicht bisweilen ein bisschen umgekehrt? Dass sich der wahrhafte Islamismus Schmähungen ehrlich verdient?

Google sperrte YouTube-Nutzern in Libyen und Ägypten den Zugriff auf bestimmte Anti-Islam-Videos. Denn Zensur ist friedfertiger als kritische Auseinandersetzung.

PS: Der Respekt vor Muslimen und ihren geheiligten Werten ist eine europäische Grundpflicht, der sich niemand entziehen darf.
Siehe Info Nr. 1057.

PS: der obige Clip soll von evangelikalen Christen in den USA gedreht worden sein. Der Dilettantismus der Filmarbeit könnte das bestätigen. Aber eine schlecht gemachte evangelikale Satire muss nicht mit Brand und Mord beantworten werden. In zivilisierten Ländern bekommt sowas eine schlechte Kritik in den Medien, aber kein Trommelfeuer aus Maschinenpistolen.

PPS: Am 14.9.2012 heißt es wie am Anfang beim Auftauchen des Video-Clips, ein koptischer Christ stecke dahinter, jetzt nennt man den Namen: Nakoula Basseley Nakoula. Er lebt in den USA und ist mehrfach wegen Wirtschaftsdelikten vorbestraft.

PPPS: Am 16.9. wurde gemeldet, die rechtspopulistische Partei Pro Deutschland wolle den kompletten Film (so es sowas überhaupt gibt) in Deutschland zeigen. Sofort reagierten der Bundesinnenminister: "Dagegen muss man mit allen rechtlich zulässigen Mitteln vorgehen." Wohl nach dem Motto, wenn sich in Islamstaaten Islamfaschisten in ihren religiösen Gefühlen gekränkt sehen, dann schaffen wir die freie Meinungsäußerung ab, Heil Allah! Pro Deutschland zog darauf die Ankündigung zurück.

PPPPS: Am 17.9.2012 war Medien zu entnehmen, dass Al-Kaida ein Kopfgeld von sechzig Millionen Dollar für die Ermordung eines gewissen Zakaria Botros Heinein ausgesetzt habe, weil dieser als koptischer Priester Einfluss auf die Idee für den Mohammed-Film gehabt haben soll. Über den Film siehe Innocence of Muslims auf
Wikipedia.