Alternativer Nobelpreis 2012

Eine der heuer mit dem Alternativen Nobelpreis Ausgezeichneten ist die Afghanin Dr. Sima Samar. Der Preis wurde ihr für ihren Kampf für Frauenrechte, für "Mut und ihre Entschlossenheit in einer der instabilsten Regionen der Welt" verliehen. Die Politikerin und Ärztin Samar gilt auch als eine der Favoritinnen für den Friedensnobelpreis. 2001/2002 war sie die afghanische Ministerin für Frauenrechte, seither ist sie Vorsitzende der afghanischen Menschenrechtskommission.

Sie ist überzeugt, seit dem Sturz des Taliban-Regimes habe es in Afghanistan bei den Menschenrechten viele Fortschritte gegeben, Bildung, Infrastruktur und Gesundheitswesen seien verbessert worden. Die Lage der Frauen sei nach wie vor nicht zufriedenstellend, aber die Lage habe sich doch verbessert, Frauen würden heute auf der Straße nicht mehr wegen als nicht ausreichend islamistisch betrachteter Kleidung verprügelt. Die die 55-Jährige sagte zur Preisverleihung: "Ich muss sagen, dass ich nach meiner eigenen Überzeugung nichts Besonderes geleistet habe. Aber die Umgebung, in der ich arbeite, ist schon außerordentlich schwierig." Die Verbesserung der Bildung sieht sie als "Schlüssel zu einer gedeihenden Gesellschaft mit weniger Armut und Respekt vor den Menschenrechten".

Bis Ende 2014 sollen die US-Truppen und die anderen Kontingente aus Afghanistan abgezogen werden, die USA reden jetzt davon, auch danach noch kleinere Verbände zur Unterstützung der jetzigen Regierung im Lande zu lassen. Die Probleme in Afghanistan werden sich allerdings voraussichtlich nach dem weitgehenden Rückzug der ausländischen militärischen Kräfte enorm verschärfen, wenn die islamistische Reaktion wieder freiere Hand hat, wird ein Wirken für Bildung als westlicher Einfluss gesehen werden, denn ein Taliban weiß ja: mit dem Koran ist die kulturelle Entwicklung der Menschheit beendet worden, mehr als das Wort Allahs zu kennen und dem Wort Allahs zu folgen, braucht die Menschheit nicht ...