... dürfte der als Spitzenkandidat für die deutschen Bundestagswahlen
2013 präsentierte Peer Steinbrück sein. Er ist - wie in Österreich Vranitzky
(oder war das der Klima?)
und Faymann - einer dieser heuchlerischen Politiker mit der Methode Raus-aus-der-Kirche,
Rein-in-die-Kirche. In frühen Jahren trifft man vernünftige Entscheidungen und
tritt aus der Kirche aus, in die man zufällig hineingeboren wurde. Wenn's dann
in der Politik karrieremäßig aufwärts geht, dann wird man vorsichtig und fürchtet
sich sinnloserweise vor den Religiösen, man kriecht zu Kreuze und wird wieder
Kirchenmitglied.
Die evangelikale Site idea.de schrieb dazu am 1.10.2012
u.a.: "Was glaubt Peer Steinbrück? Über die politischen Ziele des SPD-Kanzlerkandidaten
Peer Steinbrück wird viel publiziert. Wenig bekannt ist jedoch, wie er zum christlichen
Glauben steht. Die Vorfahren des 65-Jährigen waren evangelische Diakone und
Pastoren in Pommern. Doch der Sozialdemokrat trat als Jugendlicher aus der Kirche
aus - und später wieder ein.
(..) In Steinbrücks Bundestagsbüro steht neben
einem Segelboot-Modell eine rote Statue Martin Luthers (1483-1546). Der Reformator
hatte die Protestanten aufgefordert, in der Verantwortung vor Gott an der Gestaltung
des Gemeinwohls mitzuwirken. Beeindruckt hat Steinbrück auch der EKD-Ratsvorsitzende
und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider (Düsseldorf),
weil dieser sich für die Benachteiligten einsetzt. Die persönliche Verbundenheit
der beiden Männer führte dazu, dass Steinbrück wieder in die Kirche eintrat.
Der
Rat der EKD berief den Politiker Anfang 2010 als Vertreter der SPD in die neu
gebildete Kammer für Soziale Ordnung. Das Gremium erstellt zurzeit Stellungnahmen
zu Veränderungen in der Arbeitswelt, zum Wohlfahrtsstaat und für ein soziales
Europa. Insbesondere beim letztgenannten Projekt habe sich Steinbrück stark
engagiert."
Soweit aus idea.de. Steinbrück trat anlässlich
der Nominierung wieder aus dieser "Kammer für Soziale Ordnung" aus,
aus Zeitgründen, wie er wissen ließ. Wozu sich Fragen aufwerfen: Muss
ein Sozialdemokrat von einer Luhter-Statue und der Evangelischen Kirche darüber
belehrt werden, wofür seinerzeit die Sozialdemokratische Partei gegründet wurde?
Wusste er das nimmer und hat ihm das der EKD-Ratsvorsitzende und Präses der
Evangelischen Kirche im Rheinland erklären müssen? Und tritt er jetzt aus der
Sozialkammer der Protestanten aus, damit er bei katholischen Wählern und bei
den besseren Schichten ein schöneres bürgerliches Bild abgibt? Wenn er Vegetarier
wäre, würde er jetzt vermutlich öffentlich Würste essen, aber keine Weißwürste,
weil sonst wäre er nur mit den Bayern volksverbunden.
Die SPD-Führung
weigert sich nach wie vor in der Partei einen säkularen Arbeitskreis anzuerkennen.
In Deutschland sind rund 35 Prozent religionslos. Die sollten darauf reagieren
und keine klerikalfreundliche Partei wählen. Was in der BRD schwierig ist, weil
dort haben die Kirchen überall ihr Personal sitzen - außer in der Linkspartei.