Oh HErr hilf!

Heute eine Nachricht aus der real existierenden Religionswelt

Das christliche Medienmagazin "pro" meldete am 13.11.2012, dass Gottes Beistand ab 1.12. auch über das Internet organisiert werden kann: "Mit einem Gebetsangebot auf den Internetportalen "Web.de" und "GMX" versucht die Organisation ProChrist, Menschen auf den Glauben und auf die Evangelisation "ProChrist 2013" aufmerksam zu machen. Nutzer könne online ein Anliegen formulieren, für das Christen dann beten. Die Kampagne 'Dein Wunsch an Gott' soll knapp 100.000 Menschen erreichen." Laufen soll die Aktion vom 1. Dezember 2012 bis zum 10. März 2013.

Der evangelikale Verein "ProChrist" sucht nun Beter: "Gott braucht Dich online. Werden Sie zum Beter für Zweifler und Gottsucher im Internet. 2.500 Beter - 100.000 Gebete für Menschen, die Gott noch nicht kennen - 99 Tage im Internet." 1300 Beter habe man schon, die Beter erhalten per Fernunterricht eine einstündige Einschulung und pro Anliegen sollen fünfzehn Gebetsminuten aufgewendet werden. Die Anmelder müssen allerdings eine kirchliche Referenz vorlegen, offiziell "dass der registrierte Beter diese Aufgabe verantwortlich erfüllen wird" - zu vermuten ist vielleicht, dass man sich fürchtet, irgendwelche Scherzbolde könnten mitbeten. Aber vielleicht könnten sich Spaßvögel mit Gebetsanliegen anmelden?

Von der Gebetswünscher-Seite schaut die Sache so aus: Der Interessent kann auf der entsprechenden Website einen persönlichen Wunsch an Gott eingeben und sich einen Beter auswählen. Er bekommt das Versprechen, dass alsbald tatsächlich für ihn gebetet werden wird und er die Antwort des Beters (seltsamerweise nicht die Antwort Gottes!) über einen Link abrufen kann.

Da wird der liebe Gott 99 Tage lang eine Menge Zusatzarbeit bekommen und ProChrist wird hinterher über zahlreiche göttliche Wunscherfüllungen berichten! Taube werden sehen, Blinde werden hören und Lahme werden zu den Menschen sprechen.