Der Standard ließ seine Leser am 11.2.2013 was über die mit "Aschermittwoch"
anbrechende Fastenzeit wissen:
Das
Fasten ist sicherlich eine der kuriosesten katholischen Einrichtungen. Seinen
Ursprung haben Fastenzeiten in den schlechten Nahrungsangeboten in den Jahreszeiten
ohne Ernten. Man musste mit den Vorräten sorgsam umgehen, daher wurde gefastet.
Das
Christentum übernahm diese alten - von Angebot und Nachfrage geschaffenen -
Bräuche und baute sie - wie schon in den Frühreligionen üblich - zu göttlichen
Vorschriften aus. Allerdings wäre es geradezu eine Groteske gewesen, wenn sich
Kirchenfunktionäre keine Auswege ausgedacht hätten, um diese Darberei zu vermeiden.
Vollgefressene Prälaten sahen keinen Grund dafür, sich einschränken zu müssen.
Man verweigerte daher dem Fleisch vom Fisch den Fleischstatus, in Fastenzeiten
Fisch zu essen
war keine Sünde mehr und fette Prälaten und ähnlich qualifizierte Kirchenfunktionäre
konnten in der Fastenzeit bedenkenlos fette Karpfen fressen, wie oben ersichtlich
wurde dann sogar das ganze im Wasser lebende Speisevieh zur Fastenspeise deklariert,
der Grundgehalt des katholischen Glaubens, nämlich die Heuchelei, half den Privilegierten
über Fastenzeit und Fasttage und das gemeine Volk bekam in diesen wahrhaft christlichen
Zeiten eh das ganze Jahr meist
nur Hirsebrei.
Geblieben ist aus dieser Tradition: in vielen Gasthäusern
und praktisch allen Betriebskantinen gibt's am Freitag - dem längst offiziell
abgeschafften wöchentlichen katholischen Fasttag - Fisch, meistens in Form von
Fischstäbchen mit Kartoffelsalat. Keine katholische Lehre hat sich im realen
Leben so fest verankert wie der Fisch am Freitag und der Heringsschmaus am Aschermittwoch!
Das sind Monumente christlicher Kultur!
Ich esse gerne Fisch. But
never on Friday!