Schwulen-Netzwerk in Vatikan?

Unter der Überschrift "Schwulen-Netzwerk im Vatikan? Warum der Papst zurücktrat" schrieb n-tv am 21.2. unter anderem: "Er habe keine Kraft mehr, so hatte Benedikt seinen überraschenden Rücktritt begründet. Spekuliert wird aber, dass es die "Vatileaks"-Informationen waren, die dem Papst das ganze Ausmaß von Erpressung, Sex- und Machtgier im Vatikan vor Augen geführt hätten. Nun solle ein Nachfolger her, der "stark, jung und heilig" genug sei, um die notwendigen Schritte zu unternehmen. Papst Benedikt XVI. ist einem Bericht der römischen Zeitung  "La Repubblica" zufolge wegen des Ausmaßes der "Vatileaks"-Affäre um gestohlene Dokumente, Sex und Korruption im Vatikan zurückgetreten. Am 17. Dezember hätten ihm drei Kardinäle ihren nahezu 300 Seiten starken Geheimbericht zu der Affäre "Vatileaks" vorgelegt, in dem es auch um homosexuelle Beziehungen und Erpressbarkeit gehe, berichtete das Blatt, ohne genaue Quellen zu nennen. An diesem Tag habe Benedikt seine lange erwogene Rücktrittsentscheidung gefällt. (..)"

Hört sich sehr katholisch an. Zu einer religiöse Institution in der seit Jahrhunderte das Lügen und das Heucheln zur Grundausstattung gehören, passt die obige Meldung zielgenau.

Man nehme die "Kriminalgeschichte des Christentums" von Deschner zur Hand und schlage nach:
ein Intrigantenstadel, ein auf Beute lauerndes Gebilde, eine hinterhältige Einrichtung wird dort beschrieben. Daran kann man schnell scheitern, wie Papst Johannes Paul I., der schon nach einem Monat tot war. Oder überleben wie Wojtyla, der war ja selten daheim und schwebte meist im Marienhimmel. Ratzinger war selbst seit 1981 Vatikan-Bestandteil, er war also ein Eingeweihter und Beteiligter. Möglicherweise sah er sich nun auf der Verliererseite und wollte nicht als Verantwortlicher in die Geschichte eingehen, sondern ging selber. Die Wahl eines unbedarften Klerikers von weit weg könnte in dieser Konstellation an Wahrscheinlichkeit gewinnen. Aber in drei Wochen weiß es die Welt, wer diesen Leidensweg als Nächster einschlagen darf.

PS: Die Schlagzeile Schwulen-Netzwerk im Vatikan? auf n-tv ist ein Element, um Aufmerksamkeit zu erregen, darum wurde es auch als Info-Überschrift übernommen. Dass in einer rein männlichen Institution, die Sexualität untersagt, Undercover-Homos in nicht zu kleiner Stückzahl auftreten, ist wohl eine logische Folge der Vorgabe.