Außerirdische Kronenzeitung

In der Sonntagsbeilage der Kronenzeitung vom 5.5.2013 gibt es zwar eine weitere Folge der Serie "Übersinnliche Phänomene", aber in dieser Folge befasst sich die obskure Esoterik-Journalistin Ingrid Altermann mit den Träumen und hält dabei zu ihren sonstigen Absurditäten etwas Abstand. Sie versucht zwar mittels einer Stichwortliste angebliche Traumsymbole zu erklären (im Traum stünden wilde Tiere für Eifersucht u.ä.), schreibt aber sonst nur einige Banalitäten und Vermutungen, im Schlusssatz beschließt sie dann doch noch, dass Träume zu den letzten ungelösten Menschheitsrätseln gehörten. Freud wird klarerweise auch erwähnt, wozu mir sogleich eine Anekdote einfiel zu den Freudschen Sexualitätstraumdeutungen. Der polnische Autor Stanislaw Lem ironisiert in seinem Roman "Lokaltermin" die Position der Freudianer: "Man könne von Freud wohl erfahren, was einer im Sinn habe, wenn ihm im Wachen oder Träumen ein Turm, ein Kolben, ein Telegraphenmast, ein Scheit, eine Deichsel oder ein Pfahl erscheine, aber mit dieser Weisheit sei man am Ende, wenn einer ganz ohne Umwege träume!"

Aber lassen wir heute die Traumdeutung, weil eine Seite nach den Träumen der Frau Altermann geht es weiter mit einem Außerirdischen. Und wieder ist ein Krone-Journalist der Meinung, sonderbare Sagen und Märchen müssten oder könnten Wahrheit sein. Mark Berry schildert hier die Geschichte einer 15 cm großen Mumie, die vor zehn Jahren in einer Geisterstadt in Chile gefunden wurde und nun in einem Film eines Ufologen vorkommt.
Hier der Screenshot der Mumie von einem bild.tv-YouTube-Clip:


Ein Ufologe namens Dr. Steven Greer ist über diese kleine Mumie völlig aus dem Häuschen. Weil das ist die Mumie eines Außerirdischen! Im Krone-Bericht wird dann behauptet, Wissenschaftler der Stanford-Universität wären nach der Untersuchung "ratlos" gewesen. Im Internet ist von dieser Ratlosigkeit nichts zu finden. Hier die Analyse eines Forensikers, der die Mumie als knapp 15 Wochen alten Fötus deklariert:


Der Kronenzeitungsbericht schließt trotzdem mit dem Zitat des Ufologen, man habe nunmehr den Beweis, dass es draußen Leben gab und immer noch gibt. Was an sich nicht falsch sein wird, in den 100 Milliarden Galaxien im Universum wird es öfters passende Planeten für die Entstehung von Leben, sogar von intelligentem Leben geben. Aber es fliegen wegen der weiten Entfernungen keine UFOs durchs All und landen regelmäßig auf der Erde, um dann in der chilenischen Wüste Mumien zu hinterlassen. Rechts ein Bild eines 14-Wochen-Fötus - schaut auch ein bisschen außerirdisch aus, wäre dieser Fötus mumifiziert, seine Außerirdischkeit würde die Kronenzeitung begeistern.