Regenwaldrodung für den Papst

In der Kronen Zeitung war am 16.7.2013 die Meldung zu finden, dass für den Besuch von Papst Franz beim katholischen Weltjugendtag vom 23. Juli bis 28. Juli 2013 in Rio de Janeiro 334 Bäume eines 300 Jahren alten Regenwaldes im Nationalparks Serra da Tiririca gefällt wurden, um für Pilger ausreichend Platz zu haben.

Die Bäume waren zwar Teil eines im Kirchenbesitz befindlichen Geländes in der bei Rio de Janeiro gelegenen Stadt Niteroi, aber aus eigener Machtherrlichkeit Teile eines Nationalparks abzuholzen, rechtlich so allmächtig ist die katholische Kirche nicht einmal in Südamerika.

Es dürfte sich dabei um Bäume aus dem in die Stadt hineinragenden Teil des Nationalparkwaldes gehandelt haben:


Der Vizeürgermeister von Niteroi, Axel Grael, ist jedenfalls aufgebracht und sagte laut Krone: "Eine Veranstaltung für die Jugend sollte pädagogisch wertvoll sein und eine Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Zukunft demonstrieren. Diese Abholzung ist ein krimineller Akt." Die Stadt hätte die Abholzung nie erlaubt.
Andre Ilha vom staatlichen Umweltinstitut kündigte eine Klage gegen die Verantwortlichen an, denn "was da dem Erdboden gleichgemacht wurde, war die Pufferzone des Tiririca- Parks. Wir hätten das nie erlaubt. Es ist ein Teil des gefährdeten atlantischen Regenwaldes."
In Rio hätten wegen einer Papstmesse Kokospalmen gefällt werden sollen. Das wurde von den Behörden jedoch verhindert. Die baumfällende Diözese hat inzwischen kleinlaut die Aufforstung des auf ihre Veranlassung verwüsteten Waldes zugesagt. Allerdings braucht die Aufforstung wieder 300 Jahre bis sie den Zustand vor der Abholzung erreicht.

Aber ansonsten ist der Herr Papst immer recht für den Schutz der göttlichen Schöpfung. Wenn jedoch der katholische Vizejesus nach Brasilien kommt, dann ist der Umweltschutz wohl eine eher drittrangige Angelegenheit.