Der heurige Friedensnobelpreis war wieder ein sonderbarer Nobelpreis,
ein Preis als Vorschuss auf kommende Pflichterfüllung. Preisträger ist die für
die Umsetzung der Chemiewaffenkonvention aus dem Jahr 1997 zuständige Organisation
für das Verbot von Chemiewaffen (Organisation for the Prohibition of Chemical
Weapons, OPCW).
Genannt waren viele Kandidaten worden, an der Spitze der
Liste stand die Pakistani Malala Yousafzai, häufig erwähnt wurden auch
Wikileaks-Sprecher Julian Assange, der Wikileaks-Informant Bradley
Manning, der Aufdecker der US-amerikanischen Abhör- und Spionagemethoden
Edward Snowden und 255 andere.
Aber das Vergabekomitee ist
ja weniger für seinen Mut berühmt als für seinen Opportunismus bekannt.
Der Aufstand in Syrien gegen ein weiteres Regime der nachkolonialen arabischen
Tradition war nicht recht vorangegangen, weder die bisherige Regierung, noch
die Islamisten vermochten zu siegen. Als man sich aber gegenseitig Giftgaseinsatz
vorwarf, erklärte sich die syrische Regierung bereit, ihre Giftgasvorräte vernichten
zu lassen. Zuständig dafür ist die OPCW.
Und dafür gibt's den Friedensnobelpreis.
Die OPCW tut das, wofür sie gegründet wurde, wofür sie betrieben wird und bekommt
dafür den Friedensnobelpreis! Vielleicht bekommt dann 2014 die Seilbahn
auf die Zugspitze den Friedensnobelpreis, weil die tut ganz friedlich auch das,
wofür sie da ist.
Die USA in Verlegenheit bringen? Assange, Manning,
Snowden für ihre Tapferkeit belohnen, den Wirklichkeit gewordenen Staat aus
dem Roman von George Orwell "1984" aufgedeckt zu haben? Big Brother
is watching you und mit Neusprech wird die Welt informiert. Nein, das geht nicht,
das lässt die CIA nicht zu.
Und
Malala Yousafzai? Das tapfere Mädchen aus einer tapferen Familie, das sich in
einem islamischen Land in einem besonders islamistischen Gebiet völlig friedlich
für das Recht der Mädchen auf Bildung einsetzte und dafür durch einen Schuss
in den Kopf islamkulturell bereichert wurde.
Oh, Pardon, das sagen
nicht einmal unsere Philoislamisten, dass dieser Mordversuch eine multikulturelle
Bereicherung gewesen wäre. Aber sie würden - wenn notwendig - darauf hinweisen,
dass es Abermillionen von Muslimen gibt, die niemanden in den Kopf schießen
und an den europäischen Hochschulen sogar manchmal auch Frauen mit islamischem Migrationshintergrund
anzutreffen wären.
Da sagst dann nichts mehr, weil ein Friedensnobelpreis
an Malala Yousafzai könnte dann ja als fremdenfeindlicher und rassistischer
Angriff auf den Islam ausgelegt werden, weil er das Vorurteil verbreiten täte,
im Islambereich gäbe es Bildungsprobleme, die speziell auch die Frauen beträfen.
Damit würde in Europa auch das schlimme Vorurteil gefördert, Migrantenfamilien
mit Islamhintergrund ließen ihre Töchter nach Ende der Pflichtschule nicht mehr
weiter ausbilden, sie keinen Beruf erlernen. Sogar im deutschen Bildungsbericht
von 2012 wird schamlos behauptet, dass Türkinnen zu fast 60 % keine abgeschlossene
Berufsausbildung hätten. Dabei müssten doch alle wissen, dass vor Allah alle,
auch die Frauen, gleich sind.
Möglicherweise hat Allah den Friedensnobelpreis
an Malala Yousafzai tatsächlich verhindert. Weil der Großmufti von Mekka
hätte dann öffentlich Stellung bezogen und erklärt, in Saudi Arabien dürften
in den Koranschulen auch Mädchen den Koran auswendig lernen und könnten damit
die im Islamismus mögliche allumfassende Bildung erwerben. Mehr zu wollen, sei
jedoch im Koran nicht vorgesehen und ein Zeichen des Unglaubens. Ungläubige
in den Kopf zu schießen, sei in den heiligen Schriften des Islam vorgesehen.
Einer jungen Frau den Friedennobelpreis zu geben, weil sie wegen ihres Unglaubens
in den Kopf geschossen worden war, fördere auf rassistische Weise die Vorurteile
gegen die einzig wahre Religion. Und die Organization of Islamic Cooperation
(OIC) könnte das bestätigen und das Öl würde teurer.
So hat Allah das Nobelpreiskomitee
erleuchtet und darum haben die Komitee-Mitglieder ihren ganzen Mut zusammengenommen und den Friedensnobelpreis
wieder einmal sinnlos verschissen, Allahu akbar.