Einer kathpress-Meldung vom 5.11.2013 war zu entnehmen, dass der Osnabrücker
Bischof Franz-Josef Bode geäußert habe, der Skandal um den völlig überteuerten
Protzbau des Limburger Bischofs Tebartz habe das Ansehen der katholischen Kirche
erheblich geschädigt, eine Schädigung, die "fast größer als vor drei Jahren
durch den Missbrauchsskandal" sei.
Nicht nur die Austrittszahlen
seien gestiegen, sondern auch die Spendenbereitschaft der Mitglieder für soziale
Zwecke zurückgegangen. Da beides der Kirchenkasse weh tut, leidet auch Bischof
Bode. Er zeigt zwar Einsicht für die Spendeneinschränkungen, "wie sonst
soll der kleine Mann auf der Straße denn seinen Protest bekunden", aber
sieht gleichzeitig eine vorschnelle Verurteilung einer reichen Kirche. Die Kirche
brauche Geld für ihre Aufgaben.
Bischof Bode: Als Träger vielfältiger Einrichtungen wie Krankenhäusern, Kindergärten,
Schulen und Altenheimen leiste sie einen sozialen, kulturellen, sinnstiftenden
und gemeinschaftsbildenden Beitrag für die Gesellschaft.
Dass diese Einrichtungen
praktisch zu 100 Prozent aus öffentlichen Mitteln und Nutzerbeiträgen finanziert
werden, vergisst der Herr Bischof allerdings zu erwähnen. Ebenso vergessen
die Diözesen regelmäßig ihre gesamten Umfang ihrer Besitztümer anzugeben, wenn sie ihre
Vermögen angeblich offen legen und die diversen Orden sind sowieso immer sehr
spröde in den Aussagen über ihre Reichtümer.
Bode schließt mit der Meldung,
eine Diözese wie Osnabrück könne ein seit 1.200 Jahren angesammeltes Vermögen
nicht kurzfristig verwirken, "wir müssen in Jahrhunderten denken".
Der kirchenkritische Experte Carsten Frerk schätzt das Vermögen der
Kirchen in Deutschland auf 430 Milliarden, ein Drittel davon wäre Kapitalvermögen,
deutlich mehr als die Hälfte davon gehört sicherlich der katholischen Kirche.
Ja, es kommt eben was zusammen über die Jahrhunderte und das laut und öffentlich
sagen, kann die Kirche nicht, weil sonst müsste jeder Katholik, der einer kirchlichen
Einrichtung was spendet, erkennen, dass er ein Narr ist und sein Geld einem
Moloch in den Rachen schmeißt.
Der katholischen
Kirche was zu schenken, das ist von den Proportionen her weitaus dümmer als
wenn Donald Duck seinem Onkel Dagobert was schenkte. Und Dagoberts Geldspeicher
ist weitaus kleiner als jener der katholischen Kirche. Aber das Verhaltensprinzip
ist das gleiche:
Dass
der Bischof von Limburg seine wahre Freude in der Errichtung eines neuen Bischofssitzes
um 30 bis 40 Millionen Euro äußerte, schädigt die katholische Kirche, weil dadurch
die Blicke der Öffentlichkeit auf die zum Bersten vollen katholischen Geldspeicher
gelenkt wurden. Und das schadet dem kirchlichen Ansehen und dem Geldfluß in
die kirchlichen Geldspeicher.