"Das Unaussprechliche endlich beim Namen zu nennen und längst fällige
Kürzungen beim Religionsunterricht vornehmen" verlangen anlässlich der
Schulreform-Verhandlungen die "Initiative Religion ist Privatsache".
Für Initiative-Sprecher Eytan Reif sollte der jüngst bekannt gewordene Sparbedarf
von bis zu 30 Mrd. Euro bis 2018 "den letzten notwendigen Denkanstoß geliefert
haben, um endlich darüber nachzudenken, was zu den Kernaufgaben der Schulen
gehört". Kein Verständnis hat die Initiative insbesondere für die geltende
Auffassung, wonach der Religionsunterricht vor jeglichen Kürzungen immun sei:
"Dass im Schulsektor ausschließlich jener Bereich, der mit Bildung am wenigsten
zu tun hat, als unantastbar gilt, kann nur bedeuten, dass die österreichische
Schulpolitik nach wie vor von fremden Interessen dominiert wird. Die Schulen
müssen aber endlich vom Würgegriff der Klientelpolitik, die insbesondere beim
Religionsunterricht sichtbar wird, befreit werden".
"Von
einem 'neuen Stil' im Bildungsbereich wird nur dann die Rede sein können, wenn
der Religionsunterricht gekürzt und die öffentliche Hand von seiner Finanzierung
entlastet wird" meint Reif und hält der Umstand, dass die öffentliche
Hand für die Gesamtkosten der religiösen Erziehung in der Höhe von jährlich
knapp 300 Mio. Euro aufkommt für "weder wirtschaftlich noch demokratie-politisch
tragbar". Einem Vorschlag der "Initiative Religion ist Privatsache"
zufolge haben sowohl eine Verkürzung des Umfanges des Religionsunterrichts von
derzeit zwei Wochenstunden auf eine Wochenstunde als auch die Einbindung der
gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften bei den Kosten ehestmöglich
stattzufinden.
Ersparnisse aus diesen "dringend notwendigen Maßnahmen"
sollen laut Reif im Schulsektor reinvestiert werden: "nicht nur könnte
damit die längst fällige Einführung eines konfessionell neutralen und für alle
Schüler verpflichtenden Ethikunterrichts finanziert sondern auch das Lehrergehalt,
als qualitätssteigernde Maßnahme, spürbar angehoben werden".