Weihnachten ist ein altes Fest. In unseren Breiten feierten schon vor Jahrtausenden die Menschen Feste, wenn die Tage wieder langsam länger wurden. Darum sind auch so viele Götter zur Wintersonnenwende geboren, von Horus über Mithras zu Krischna und Jesus.
In Österreich feiert der ORF jedes Jahr die österreichische Barmherzigkeit,
"Licht ins Dunkel" heißt die Aktion. Den ganzen 24.12. wird jedes
Jahr viele Stunden vom ORF Sendezeit dafür verwendet, um die Leute zum Spenden
zu animieren
Präsentanten
marschieren durch die Reihen der Telefonspendenannehmer
Bischof
Schönborn durfte den Zuschauern was aus der Bibel vorlesen
Heuer merkten
die Spendensammler, dass bei der Masse der Österreicher das Spendengeld weniger
locker sitzt, weil der heuer gesammelte Betrag von 5,5 Millionen war um 1,3 Millionen
niedriger als 2012. Was ja kein Wunder ist, die Leute werden ja von
allen Seiten abgezockt, die Preise steigen mehr als die Löhne und da bleibt
eben noch weniger für eine Mildtätigkeit, die an sich sowieso kaum nennenswert
ist, pro Einwohner 65 Cent, das sind ca. 0,000018 vom aktuellen Prokopf-Bruttoinlandsprodukt
von 36.000 Euro.
Dass die Menschen in Österreich ein gesichertes Dasein haben, hängt zu nahezu
einhundert Prozent an der Kranken-, Unfall-, Arbeitslosen-, sowie der Pensionsversicherung
und der staatlichen Sozialhilfe. Es ist nicht dunkel in Österreich! An bloßer
Mildtätigkeit hängt fast gar nichts. Alle durch die Spendensammlerei erbrachten
Sozialleistungen wären durch einen Zuschlag zur Sozialversicherung im Promillebruchteilbereich
finanzierbar.
Was nicht heißen soll, es sei schlecht, wenn wer wem hilft, aber man sollte
die Proportionen nicht aus den Augen verlieren. Es war nicht die christliche
Nächstenliebe und die bürgerliche Mildtätigkeit, die in unseren Breiten Not
und Elend weitestgehend bezwangen, es war die Arbeiterbewegung und der von ihr
initiierte und durchgesetzte Sozialstaat, der alles weitgehend absichert! Und
dieser Sozialstaat wird von den unbarmherzigen Politikern der christlichen Parteien
ständig bekämpft. Weil wenn die Superreichen noch superreicher werden, dann
könnten sie vielleicht ein bisschen Almosen geben, wenn sie das Geld nicht
doch eher für die nächste Spekulationsblase brauchen.
In die TV-Kirche
sind 110.000 Leute gegangen, den Papstsegen sahen 249.000. Im Jahre 2012 waren
es 79.000 und 186.000 gewesen.
Der Vergleich mit den Osterquoten zeigt allerdings, dass das Interesse am
neuen Franz im Sinken ist, denn zu Ostern 2013 stiegen die Zuschauer der Ostermesse
und des Ostersegens von 102.000 und 241.000 auf 205.000 und 386.000. Bis 2014
wird sich der Andrang wieder normalisieren. Die "Zeit im Bild" um
13h sahen am 25.12. heuer übrigens 235.000, voriges Jahr waren es 189.000 gewesen,
"Sissi, die junge Kaiserin" um 13h10 sahen 190.000. Ein bisschen mehr
Echo als Romy Schneider in der Rolle, für die sie sich das ganze Leben geschämt
hat, fand Papst Franz also doch. Aber den Franz hat ja auch noch niemand so oft gesehen
wie die Sissi-Fans die alten Sissi-Filme...