Ein einige Zeit für laufende Unterhaltung sorgender Kleriker ist nun abhanden gekommen, Bischof Tebartz ist abgetreten. Überraschender Weise hatte er bereits zu Beginn der gegen ihn eingeleiteten Untersuchungen wegen der ins Aberwitzige gestiegenen Kosten für seinen neuen Limburger Bischofsitz seinen Rücktritt angeboten, den der Papst nunmehr angenommen hat, wie am 26.3.2014 öffentlich bekannt wurde (siehe Info Nr. 1855).
So ist gemäß eines Berichtes von Promedia (26.3.) Tebartz das
Opfer einer Medienkampagne: "(..) Der Mainzer Kommunikationsforscher
Mathias Kepplinger erklärte gegenüber pro, für den Ansehensverlust
des Bischofs sei eine 'gezielte Medienkampagne' verantwortlich. (..) 'Ein Teil
der Medien hat zunächst versucht, die Differenzen zu Tebartz-van Elst in
Glaubensfragen, etwa bei der Homo-Ehe, öffentlich gegen ihn zu thematisieren.
(..) Weil das missglückt ist, haben sie dann das Thema herausgepickt, auf
das die Deutschen besonders sensibel reagieren: Geld. Das ist hierzulande immer
skandalträchtig, selbst wenn es nur geringe Beträge sind, die in Frankreich
oder den USA niemanden interessieren würden. (..) Die Berichterstattung
hat nicht die komplexe Realität des Umbaus der Bischofsresidenz und des
Ausbaus einer Wohnung reflektiert, sondern bestimmte Einzelheiten bewusst instrumentalisiert,
wie etwa die berühmte Badewanne. (..) Man kann hier von einer gezielten
Medienkampagne sprechen, weil eine erkennbare Differenz bestand zwischen der
Substanz der Vorwürfe und dem Aufwand, mit dem sie verbreitet wurden'."
Eine
Kostensteigerung für den Bischofssitz von fünf auf über dreißig
Millionen mit Optionen auf weitere Steigerungen bis 40 Mio: das sind also für
einen Bischof eh bloß "geringe Beträge". Tebartz musste
wegen seiner Kritik an der Homo-Ehe gehen und dazu wurden ihm diese paar Milliönchen
Baukostensteigerungen vorgehalten! Diese freundliche Hilfe half allerdings nichts
mehr, genauso wenig wie das Engagement von Inquisitionsbischof Müller und
Ratzingersekretär Gänswein für Tebartz...
In der Süddeutschen
hieß es am selben Tag: "(..) Dem Prüfbericht zufolge hat
Tebartz-van Elst beim Bauprojekt auf dem Limburger Domberg systematisch zu niedrige
Kosten angegeben, Kontrollen verhindert und kirchliche Vorschriften umgangen.
Durch seinen Rücktritt kam der Bischof einer harten Absetzung durch Papst
Franziskus zuvor. Dafür hätte das belastende Material vermutlich gereicht.
Auf sich sitzenlassen will Tebartz-van Elst die Vorwürfe allerdings nicht.
In einer vierseitigen Erklärung erklärt der gefallene Bischof von
Limburg seine Unschuld. (..)"
Vor allem trachtete Tebartz seinen
Bischofsvikar verantwortlich zu machen. Aber atheisten-info hat ja immer
den Finger am Puls des Geschehens, sowohl der Bericht
der Bischofskonferenz als auch die Stellungnahme
von Exbischof Tebartz kann eingesehen werden! Als Extra dazu die Ausgabentabelle!
Eine
Bild-Meldung vom 28.3. zeigte, dass dem Tebartz sogar während der laufenden
Untersuchungen nichts zu teuer war. Es heißt dort u.a.: "Der
ehemalige Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst zeigte heute nach seinem
Treffen mit Papst Franziskus Reue. 'Mit dem Wissen von heute erkenne ich, dass
ich Fehler gemacht habe. Ich bitte alle um Vergebung, die unter meinen Versäumnissen
gelitten haben oder leiden', sagte der Bischofs-Ruheständler."
Aber
die Zeitung weiß mehr: "Doch die Reue ist noch sehr frisch. Noch
im Januar bestellte ein Mitarbeiter auf Anweisung des Bischofs einen neuen Dienstwagen
bei der BMW Behörden Leasing AG in München. Das bestätigt
Bistumssprecher Stephan Schnelle auf BILD-Anfrage. Nach BILD-Informationen handelt
es sich um einen hochmotorisierten BMW der 5er Baureihe mit exklusiver Vollausstattung.
Der Deal soll über einen Vertragshändler in Wiesbaden gelaufen sein,
das Auto wird im Mai geliefert. (..)"
Sorgen um die Kosten braucht
sich Tebartz keine machen, denn er schlägt sehr weich auf, wie die "Morgenpost"
am 29.3. ihre Leserschaft wissen ließ: "(..) Für die Bezüge
von Tebartz-van Elst ist weiter das Bistum Limburg zuständig. Der 54-Jährige
habe nun den Status eines emeritierten Bischofs, so der Sprecher des Bistums,
Stephan Schnelle. Das Bistum sorge für dessen Versorgung - ähnlich
wie bei Pfarrern im Ruhestand. (..) Der Limburger Bischof verdiente während
seiner Amtszeit das Gehalt eines B8-Beamten. Das entspricht 9.602 Euro brutto."
Gemäß der beim ebenfalls abgetretenen Bischof Mixa getroffenen Regelung
könnte Tebartz nun eine Bischofsfrühpension von brutto 6.700 Euro
bekommen. Was die katholische Kirche in Deutschland nicht weiter jucken wird!
Die Morgenpost: "Bezahlt werden die Gehälter, aber auch die Pensionen
von Bischöfen und hohen Geistlichen in Deutschland im Prinzip vom Staat."
Im Bereich Hessen, wo das Bistum hingehört, zahlt das Land allerdings nicht
direkt an die pensionierten Bischöfe, sondern Pauschalien an die Bistümer.
Nu,
vielleicht hört man über diesen seltsamen Kleriker auch später
noch was. Seinen BMW wird er sich jedenfalls leisten können.