Seit Wochen wäscht der wesentliche Teil der deutschen Medien die
Hirne ihrer Konsumenten: Alles Russen! grölt der Mainstream, die da
in der Ost- und Süd-Ukraine protestieren, alle von Putin persönlich
gesteuert, alle von Moskau bezahlt. Bilder lügen nicht, behaupten die Chefredakteure,
während sich die Balken in den Redaktionen biegen. Und was da zu sehen
ist, auf den Bildern von Sende-Anstalten und Wichtig-Zeitungen, diese Ansammlung
von uniformierten Bewaffneten, das legt die Vermutung nahe, die Redakteure könnten
vielleicht Recht haben. So wie sie Recht hatten, als sie die Hartz-IV-Sklaverei
unisono als prima Reform verkauften, als sie im Chor den Irak- und den Libyen-Krieg
priesen und die Banken-Rettung als alternativlos beschworen. Jetzt könnte
die Wende kommen, das Fass mit Lügen-Brühe überlaufen: Panzer
der ukrainischen Armee zur "Terroristen-Bekämpfung" - in Marsch
gesetzt von einer durch nichts legitimierten Kiewer Regierung - haben die Seiten
gewechselt: Mit Flaggen der Donezker Region und denen Russlands fuhren die
Soldaten durch die Straßen von Kramatorsk und Slawjansk. Und es werden
nicht die letzten sein. Weil sie eben Ukrainer sind und nicht bezahlte Handlanger
der EU und der USA.
Genau ein Tag bevor die Truppen zur "Terroristen-Bekämpfung"
in Bewegung gesetzt wurden war der Direktor der CIA, John Brennan am Wochenende
in Kiew gewesen. John Kerrys Sprecherin Jennifer Psaki gestand diesen Blitzbesuch
ein, weil er nicht zu leugnen war: "...können wir bestätigen,
dass der Direktor im Rahmen seiner Europareise in Kiew war", sagte Psaki.
Gab es irgendein wichtiges deutsches Medium, das nach dem CIA-Besuch mal bei
der US-Botschaft nachgefragt hat, wo der CIA-Direktor sonst noch war und worüber
genau er denn in Kiew geredet hat? Soweit geht der freie Journalist nicht. Da
ist er lieber so frei, auf nahezu alle Bilder der normalen Bürger aus dem
Osten und Süden der Ukraine zu verzichten, auf vorhandene Bilder von Menschen,
die sich das Russisch-Sprechen nicht verbieten lassen wollen, Leute, die nicht
als "Separatisten" mit zehn Jahren Haft bedroht sein möchten,
nur weil sie zu den Tausenden gehören, die gegen die Putsch-Regierung in
Kiew demonstrieren, Nachbarn, die eine Pseudo-Regierung mit Nazi-Ministern ablehnen.
Nein, man braucht die Lüge von den alles bewegenden Russen, um die wirkliche
Ausländer-Regie zu tarnen.
Wie zum Beispiel jene fünf Milliarden
Dollar, die von den USA für eine „wohlhabende und demokratische Ukraine“
investiert wurden, wie die ebenso arrogante wie dämliche US-Diplomatin
Victoria Nuland voll Stolz erzählte. Eine "Investition" die in
der offiziellen deutschen Ukraine-Berichterstattung ebenso eine Nebenrolle spielt
wie die Männerfreundschaft zwischen Senator McCain und einem Bandera-Nazi,
dem "Swoboda"-Vorsitzenden Oleh Tjahnibok. Das alles wird überblendet
von Putin-Fotos in den Medien, die direkt aus dem Labor von Josef Goebbels stammen
könnten: Dämonisch, hinterhältig, mörderisch, sieht er auf
denen aus, ein Russe eben. Komplettiert werden solche Propaganda-Bilder mit
Untermenschen-Formulierungen wie jener in der ARD vom "pro-russischen Mob".
So schnell kann man zum Mob werden, wenn man den Zielen der Vereinigung deutscher
Chefredakteure im Wege steht.
Vor ein paar Tagen in der "Tagesschau":
Gezeigt wird eine Mann in russischer Uniform, er sei Oberstleutnant in der russischen
Armee sagt er, und er empfehle den ukrainischen Polizisten der Stadt Gorlowka
bei Donezk im Osten des Landes sich der neuen Polizeiführung zu unterstellen.
Gedreht wurde das Video von einem Parteimitglied der UDAR, der Partei des Boxers
Vitali Klitschko. Der russische Oberstleutnant ist ein Fake. Bis heute verweigert
die ARD jede Stellungnahme zu dieser Manipulation. Eine Stellungnahme sonderte
die Redaktionsleiterin des "heute journal”, Anne Reidt ab, als sie auf
Vorwürfe reagierte, das ZDF nutze eine ukrainische Regierungsplattform,
um ein Interview mit dem Nazi-Swoboda-Chef Oleh Tjahnybok zu senden: "Das
ZDF deshalb als Sprachrohr von Swoboda zu bezeichnen, ist unterstellend und
falsch." Richtig ist: Das ZDF wollte unbedingt eine Rede von Gregor Gysi
im Bundestag konterkarieren, der den Swoboda-Chef als das zitierte was er ist:
Ein Faschist und Antisemit. Das konnte das ZDF nun wirklich nicht auf dem braven
Mann sitzen lassen.
Es sind Ukrainer, die im Osten und Süden des
Landes ihre Rechte vertreten. Auch wenn deutsche Medien sie unbedingt zu Russen
machen wollen. Es sind Ukrainer, die vor der Machtergreifung der jetzigen Kiewer
Regierung ziemlich ruhig und friedlich dort lebten, wo sie heute protestieren
und demonstrieren. Dass es da einen Zusammenhang gibt, will die Redaktion nicht
wissen. Dass diese Ukrainer selbst auf die Idee gekommen sind sich zu wehren,
kann der deutsche Redakteur nicht begreifen, denn er handelt nur auf Befehl
der Konformität. Und wenn irgendwo ein Fass überläuft, das
weiß er schon vom Vater oder Großvater, dann kann es nur vom Russen
gefüllt worden sein.