Der Versuch das Fliegende Spaghetti Monster (FSM) als staatlich anerkannte
Bekenntnisgemeinschaft anzumelden, ist vorerst gescheitert. Das Kultusamt hat
die Anmeldung aus zwei formalen Gründen abgelehnt:
1. "Kirche
des fliegenden Spaghettimonsters" sei unzulässig, da eine Kirche immer
eine christliche Glaubensgemeinschaft bezeichne.
2. Fehle der Bezug zur religiösen
Lehre, da man sich selbst als ironisch-kritische Bewegung verstehe.
Dagegen
könne Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt werden.
Da das Kultusamt nur die formalen Voraussetzungen, aber nicht den Lehrinhalt
zu prüfen hat, wird sich das beheben lassen. Dass das Wort "Kirche"
nur eine christliche Glaubensgemeinschaft bezeichnen darf, ist gesetzlich nirgends
geregelt. Das Wort "Kirche" kommt vom altgriechischen kyriakós,
das bedeutet nicht etwa "kurios", obwohl das gut auf Religionen passen
täte, sondern "zum Herrn gehörig". Aber eine Kirche kann
ja auch zum Herrn Spaghetti Monster gehören.
Und eine religiöse
Lehre hat das FSM! Sogar mit Schöpfungsgeschichte! Die zentrale Glaubenslehre
kann sogar bei Wikipedia
downgeloaden werden!
Auch Gebote gibt es, nämlich die acht "Mir
wär’s wirklich lieber, Du würdest nicht ..."
"Ich glaube an das FSM, das nudlige, das geistreiche, den Schöpfer
des Himmels und der Erde. Und an Klaus Störtebeker, seinen eingeborenen
Sohn, unseren Herrn, empfangen durch einen geilen Piraten-Urvater, geboren von
einer scharfen Piratenbraut, gelitten unter hamburgischen Flotten und Skorbut,
enthauptet, gepfählt und vergammelt, hinabgestiegen in das Reich der Toten,
leider nicht wieder auferstanden, sondern aufgefahren in das heilige Spielcasino;
wo er sitzt zur Rechten des Spaghettimonsters, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Coolen und die Doofen. Ich glaube an
die Piraterie, die heilige pastafarische Kirche, die Gemeinschaft der Spaghettigeniesser,
die Erderwärmung, bedingt durch den Tod der Piraten, und das nudlige Leben.
RAmen!" (Ramen ist eine japanische Nudelsorte)
Also was soll's!
Das österreichische Kultusamt hat den Inhalt religiöser Lehren nicht
zu überprüfen, sondern nur die Formalismen der Anmeldung als Bekenntnisgemeinschaft!
Und
dass der frühere österreichische FSM-Oberpirat Niko Alm inzwischen
zu einem neoliberalen NEOS-Abgeordneten hinabgestiegen ist, dem dieser Tage
von seinem neuen Chef sogar das Amt des Religionssprechers entzogen wurde, kann
kein Problem für die FSM-Kirche sein, weil Glaubensabfall gibt es überall,
in jeder Glaubensgemeinschaft!
Hier die Botschaft über den Alm-Abtrieb
aus den OÖNachrichten vom 11.6.2014:
Die
NEOS als radikale Partei des Neoliberalismus sind für unsereinen sowieso
nur ein modernistischer Abklatsch der ÖVP. Bei den EU-Wahlen hatte die
Spitzenkandidatin u.a. dezitiert die Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen
gefordert, also die Fortsetzung des schrecklichen Schüssel-Grasser-Kurses.
Dem
aktuelle FSM-Oberpiraten Ing. Philip Sager (rechts im Bild mit angemessener
Nudelsiebkopfbedeckung) möge es gelingen, dass das österreichische
religiöse Recht das Fliegende Spaghetti Monster als Bekenntnisgemeinschaft
akzeptieren muss. Wir haben Religionsfreiheit und die hat für alle Bekenntnisse
zu gelten! Mit und ohne Spaghetti!