Nr. 33 / 2014 vom 19. 8.

Kurzmeldungen aus dem religiösen Bereich als Ansammlung von Haarsträubendem, Seltsamem, Lustigem und auch Informativem!

Studie: 17 Prozent der iranischen Schüler angeblich homosexuell

Das schrieb am 11.8. queer.de: "Überraschende Ergebnisse einer Studie des iranischen Parlaments: Jeder sechste Schüler im Land bezeichnet sich als homosexuell. In einer kürzlich veröffentlichten Studie des iranischen parlamentarischen Forschungsdienstes heißt es, dass sich 17 Prozent von Schülern der Sekundärstufe als homosexuell bezeichneten. Das berichtet zumindest das britische Magazin "Economist". Es sollen 142.000 Schüler im Land befragt worden sein. Das 84-seitige Dokument zeige laut dem Magazin auch auf, dass die Gesamtbevölkerung wenig von der engen Sexualmoral des Mullah-Regimes hält. So hätten vier von fünf unverheirateten iranischen Frauen feste Freunde. Der Bericht empfiehlt hier, die bereits jetzt legalen sogenannten Sighe-Ehen (Zeit-Ehen) auszuweiten, bei denen Hetero-Paare für Minuten oder Stunden heiraten und nach dem Sexakt wieder als Single gelten. Dieser Weg steht allerdings Homosexuellen nicht offen - der Staat droht Schwulen und Lesben vielmehr mit der Todesstrafe. Nach Angaben einiger Menschenrechtsorganisationen sind seit der Machtübernahme der religiösen Eiferer bis zu 4.000 bis 6.000 Homosexuelle hingerichtet worden. Die Zahlen sind allerdings umstritten; vor allem in den letzten Jahren wurden wenige Fälle dokumentiert."

Nach oben


Der Klang des Abendlandes

Aus dem Züricher "Tages-Anzeiger" vom 12.8. angesichts von immer mehr Anwohnerbegehren, dass die Kirchen nachts den Glockenklang abstellen sollten, ein Statement von Kulturredaktor Martin Ebel: "Die Glocke sagt uns nicht 'you got mail from God', sondern: Mit mir schwingst du mit in einer Kultur, einer Tradition. Wer die Glocke zum Schweigen bringt, kappt seine kulturelle Nabelschnur. Man stelle sich vor, die islamische Welt drehte den Muezzins den Ton ab! Sie gäbe sich doch selbst auf. Leisten wir uns also auch in säkularisierten Zeiten den Glockenklang. Aus kulturellen wie aus ästhetischen Gründen. Hässliche Töne gibt's genug."

Religiöse Sirenen sind in jeder Form lästig. Früher läuteten die Glocken, weil die Leute keine Uhren hatten und - wie heute noch bei den Muslimen - das Publikum in die Kirche gerufen wurde. Wozu nachts eine Kirchturmuhr die Viertel-, Halb-, Dreiviertel- und Vollstunden schlagen muss und die Anrainer darum auch im Sommer schalldichte Fenster geschlossen halten müssen, das lässt sich auch religiös-kulturell nicht erklären. Und um sechs Uhr morgens das ganze Dorf mit Bimbambum aus dem Schlaf zu reißen, ist auch ein zutiefst menschenfeindlicher Brauch. Wir haben alle Uhren, wir haben alle einen Wecker und wegen des Kirchturmbimbambum wird keiner katholisch, ohne Bimbambum geht das Abendland nicht unter.

Bereits vor gut 50 Jahren gab's zu diesem aufdringlichen Glockengeläute eine Kabarettnummer von Gerhard Bronner & Co:

Der Song "Der Glöckner von Notre Untam" berichtet von einem Fremdenverkehrsort namens Glockenschallerbach, wo fallweise Urlaubsgäste vor lauter Glockengeläute narrisch werden!

(zum Abspielen der mp3 wird Quick-Time-Plug-In o.ä. benötigt - die Titel des Programms "Hackl vorm Kreuz" und andere klassische österreichische Kabarettnummern können bei Preiser Records als Downloads erworben werden)

Nach oben


Austro-Islamisten rufen per Whatsapp zum Morden

Screenshot von der Site der Straßenbahnzeitung "Heute" vom 12.8.:

Nach oben


Schon 375.000 Bankkunden stoppen automatischen Abzug der Kirchensteuer

Auf ein echtes Abenteuer haben sich in Deutschland die Großkirchen eingelassen. In ihrer Gier nach noch mehr Geld gelang es ihnen staatlich durchzusetzen, dass ab 2015 die Kirchensteuer nicht nur als Zuschlag zur staatlichen Lohn- und Einkommenssteuer zu entrichten ist, sondern dass auch die Banken eine Quellensteuer für Zinserträge einzuziehen hätten. Die Kirchenaustritte gewannen dadurch an Dynamik. Auch eine andere Methode verbreitet sich "Die Welt" am 12.8. meldete: "Viele Menschen halten Bank und Religion offenbar lieber getrennt. Nach Zahlen des Bundesfinanzministeriums haben bislang 375.000 Kunden ihrem Kreditinstitut untersagt, künftig automatisch Kirchensteuer an den Fiskus abzuführen. Sie hätten einen entsprechenden Sperrvermerk beantragt. (..)"

Nach oben


Erika Mustermann

Deutschlandradio am 12.8. über die durchschnittliche Frau in Deutschland: Sie ist 1,71 Meter groß, wiegt 69 Kilo und ist dunkelblond (gefärbt). Sie ist verheiratet und hat 1,46 Kinder. Sie isst am liebsten Spaghetti Bolognese und fährt Golf. Sie hat Abitur, eine Ausbildung und arbeitet im Büro, verdient rund 2.900 Euro brutto und ist konfessionslos.

Die letzte Durchschnittsangabe mag überraschen, aber die beiden deutschen Großkirchen haben mittlerweile jeweils weniger als 30 % Anteile an der Bevölkerung, während die Konfessionslosen nach aktuellen Zahlen schon über 36 % liegen.

Nach oben


Robin Williams in Hölle

Dort sehen den am 11.8. verstorbenen US-Komiker diverse Strengchristen, am 13.8. gibt's dazu im Net eine schönes Bildnis der christlichen Liebe:


Aber auch die Islamisten liebten ihn nicht und verkündeten ebenfalls, Robin Williams brenne in der Dschehenna! Spricht wohl alles für Robin Williams!

Nach oben


Supreme Court Says Indonesian Atheist Lawfully Jailed

Jakarta Globe - Aug 13, 2014: "An Indonesian atheist was lawfully jailed for two-and-a-half years after being accused of blaspheming Islam, the Supreme Court decided in a ruling posted on its website on Tuesday. The court said it upheld the sentence for former civil servant Alexander Aan, who was found guilty of disseminated a cartoon portraying the Prophet Muhammad and saying on Facebook that 'God does not exist'. 'The defendant is proven to have spread information which blasphemes the Prophet Muhammad in eleven cartoons,' the court said in its ruling. Alexander (..) was beaten by a mob before taken to jail after he posted the status and cartoons.
The Indonesian state requires every citizen to believe in God. The Muaro district court in June 2012 sentenced him to two-and-a-half years in jail and a Rp 100 million ($8,500) fine for inciting religious hatred. The sentence was upheld by the West Sumatera High Court in August 2012. The case sparked international outrage and Alexander was labeled a prisoner of conscience by Amnesty International. He was released from jail in January this year.

Ja, DAS ist noch eine Kultur! Die Leute haben an Gott zu glauben, da gibt's keine Würschtl! Und bei uns ist alles so degeneriert, die Leute treten aus der Kirche aus und niemand sperrt sie ein!

Nach oben


Missbrauchsvorwürfe gegen Cliff Richard

Als Sänger hat es Cliff Richard immer gut verstanden, ohrgängige Musik zu verbreiten. Über Affären mit Frauen ist konkret eher nichts bekannt, auch wenn er seinerzeit rote Lippen küssen wollte. Aber er war immer ein ganz besonders frommer Mann, der auch viele christliche Lieder sang und solche Männer lassen sich ja mit sexuellen Sünden nur ein, wenn es unbedingt sein muss. Cliff Richard sagte, Sex sei nicht die treibende Kraft für ihn. Ein Mann mit dem er lange zusammenlebt, sei sein Berater für Wohltätigkeiten, verkündete er irgendwann, ab 2001 lebte er mit einem katholischen Ex-Priester zusammen, wie queer.de 2008 berichtete. Die britische Wikipedia-Seite über Harry Webb (so hieß er wirklich) beschäftigt sich ca. einen Bildschirmlaufmeter lang mit der Säuberung vom Homo-Verdacht. Nun gab's aber doch ein Problem: am 14.8. gab es im Anwesen von Richard eine Hausdurchsuchung wegen Vorwürfe, er habe 1986 einen Minderjährigen missbraucht (es gilt die Unschuldsvermutung).

Den Künstlername "Richard" soll Harry Webb in Verehrung für Mr. Richard Wayne Penniman gewählt haben, der als Rock'n'roller unter dem Namen "Little Richard" weltberühmt wurde. Little Richard sagt über sich, "I'm the most beautiful man in show business" und ist bekennender Homosexueller - ohne dass ihm das heutzutage zum Nachteil gereicht...

links Cliff Richard im Jahre 1975, rechts Little Richard mit 75 (beide Bilder Wikimedia) - who is the most beautiful?

Nach oben


Kirchensteuer ist ein Auslaufmodell

Die Verflechtung von Religion, Geld und Mitgliedschaft widerspricht der Moderne, das meinte am 14.8. Edgar S. Hasse im "Hamburger Abendblatt" in einem Leitartikel. "Beim Geld hört die Freundschaft auf. Wie sensibel Christen auf Veränderungen beim Einzugsverfahren ihrer Kirchensteuer reagieren, zeigen die neuen Austrittszahlen. Häufig reicht aber schon der Ärger über Gottes Bodenpersonal, den Austritt zu erklären. Prunk-Bischof Tebartz-van Elst und die Debatte über den Netze-Rückkauf in Hamburg mit kirchlicher Finanzierung lassen grüßen. Die Institution Kirche - sie bedeutet den meisten Deutschen nicht mehr viel. Dass sie dennoch auf sozialen, kulturellen und mancherlei anderen Feldern wirken kann, hat sie einzig und allein der Kirchensteuer zu verdanken, abgesegnet durch das Grundgesetz. (..)"

Hasse liegt schon im ersten Absatz falsch: sozial wirken die Kirchen mit der Kirchensteuer nicht, soziales Kirchenwirken wird mit öffentlichen Mitteln und Spenden finanziert, nicht mit Geldern aus Kirchenbesitz und Kirchenkultur beschränkt sich auch auf die Religionskultur. Dann geht's im 2. Absatz so weiter: "Moderne Christen leben ihren Glauben lieber frei von kirchlicher Bindung. Wer diese Entwicklung bei den Mitgliederzahlen zu Ende denkt, muss erkennen: Die Kirchensteuer in ihrer jetzigen Form ist ein Auslaufmodell. Im Extremfall wird sie vom Prozess der Säkularisierung in den nächsten 30 Jahren selbst überrollt."

Mag schon sein, dass es auch etliche konfessionslose Christen gibt. Aber die Konfessionslosen sind normalerweise konfessionslos, weil sie nicht gläubig sind und vor allem weil sie Religion einfach nicht interessiert. Der Prozess der Säkularisierung bringt keine modernen Christen hervor, sondern zeitgemäßen Säkularismus, bzw. umgekehrt, Säkularismus ist schlichtweg angewandte Religionsfreiheit als Freiheit v9on Religion. Aber dass das Sinken des religiösen Interesses expotentiell weiter steigen wird, stimmt sicherlich. In 30 Jahren - wenn's gut geht - könnten die christlichen Kirchen schon auf den Konkurs zusteuern.

Nach oben


Reiche treten aus den Kirchen aus

Huffington Post vom 14.8.: "Ab 2015 soll nun die Kirchensteuer automatisch eingezogen werden - so wie jetzt schon die Kapitalertragssteuer selbst. Für viele Reiche ist jetzt offenbar der Punkt gekommen, an dem ihnen das Bankkonto näher ist als der eigene Glaube." Wozu man anmerken kann, dass es ja gesamtgesellschaftlich mit dem Glauben nimmer so weit her ist, es braucht oft nur einen passenden Anlass, um das auch staats- und kirchenrechtlich klarzulegen.

Im weiteren heißt es in der HP-Meldung: "Auf der Strecke bleiben durch die Austritte auch die vielen Sozialprojekte, die sowohl von der katholischen als auch von der evangelischen Kirche angeschoben werden. So tragen die reichen Kirchenflüchtlinge weiter dazu bei, dass die Ungleichheit in Deutschland wächst."

Zwei Meldungen hintereinander: Es ist immer wieder erschreckend wie ahnungslos das Publikum in Sachen kirchlicher Wohltätigkeit ist! Nicht nur große Teile der Bevölkerung, sondern auch zahlreiche Journalisten sind davon betroffen! Bitteschön, welche Sozialprojekte finanzieren die Kirchen mit der Kirchensteuer?

Nach oben


Normale Gläubige unterstützen religiösen Fundamentalismus

In einem Telepolis-Artikel vom 14.8. heißt es über Richard Dawkins Ansicht über fundamentale und gemäßigte Gläubige: Dawkins wurde gefragt, "ob er mit solchen Äußerungen zum fundamentalistischen Islam nicht die gemäßigten Muslime dämonisiere. Es sei sehr wichtig, antwortete er, die 'normalen, gesetzestreuen, sehr anständigen Muslime, die natürlich die überwiegende Mehrheit in diesem Land sind', nicht zu dämonisieren. Aber gemäßigte Anhänger nicht nur des Islam, sondern jeder Religion würden 'die Welt für die Extremisten sicherer' machen, fügte er hinzu. Gläubige würden nämlich die Legitimation schaffen, 'etwas ohne Beweis, ohne Notwendigkeit der Rechtfertigung', zu glauben. Das sei eine Lizenz für Extremisten zu sagen, dass sie nach ihrem Glauben ein Selbstmordattentäter werden oder Gebäude in die Luft sprengen müssen: 'Das ist mein Glaube und du kannst das nicht in Frage stellen.' Er räumte ein, die meisten Gemäßigten würden entsetzt sein, wenn ihnen unterstellt werde, sie würden den Extremismus stärken, aber das könne trotzdem der Fall sein. (..)"

Nach oben


USA: Wissenschafter gekündigt, weil er Evolution ablehnt?

Die Site kath.net ist für ihre religiöse Strenge bekannt. Wenn daher ein Amerikaner gefeuert wird, weil er gegen die Evolution und daher offenbar überhaupt kein Wissenschaftler ist, was ist das dann bei kath.net? Christenverfolgung? Schauen wir nach, zusammengefasst geht es darum, dass ein Evangelikaler ein Dino-Horn gefunden hat, das noch Weichteile enthalten habe und deshalb nicht 65 Millionen, sondern nur 4000 Jahre alt wäre. Das passt auch in den evangelikal-kreationistischen Zeitablauf, weil Gott hat laut biblischem Kalender die Welt ja erst am 23. Oktober 4004 v.u.Z erschaffen. Der evangelikale Narr flog also hinaus und verklagte nun die Uni. Kath.net ist jedoch keine Homepage aus dem US-Bible-Belt, wo das US-Trottelvolk wohnt, sondern hat ihren Sitz in Linz. Darum nimmt man für den US-Deppen nicht Position und schreibt sogar, dass ein Verunreinigung des Fundstückes mit Eisen die Weichteile erhalten habe. So ein Pech aber auch! Fast hätten die Kreationisten bewiesen, dass die Welt erst 6000 Jahre besteht und der gehörnte Siegfried mit Sauriern gekämpft hat. Bild rechts: Wikimedia-Saurier.

Nach oben


Deutsches Terrorkalifat

Aus der "Jungen Welt" vom 15.8.: "Die Terrororganisation »Islamischer Staat« (IS), die in Teilen des Irak und Syriens ein Kalifat ausgerufen hat und dort Massaker an vermeintlich Ungläubigen begeht, kann in Deutschland legal auftreten. »Der Bundesminister des Inneren hat über die Organisation Islamischer Staat bislang kein Verbot verhängt«, antwortete die Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der innenpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Ulla Jelpke, nach dem Umgang mit der Organisation und ihren Symbolen. Zu möglichen Verbotsüberlegungen will sich die Bundesregierung nicht äußern, da die »mit einer öffentlichen Erörterung unvermeidlich verbundenen Warneffekte« ein Verbot weitgehend seiner Wirksamkeit berauben können."

Singt, Leute, singt! "Die Straße frei, den Jihad-Bataillonen, die Straße frei dem Sprengstoffgürtel-Mann..."

Nach oben


Deutsche Bischöfe lockern Bestimmungen zum Messwein

Auf religion.ORF vom 15.8 war diese lustige Meldung zu finden: " (..)Die deutschen Bischöfe hoben jetzt die 38 Jahre alte Messweinverordnung auf, wie die Diözese Mainz in ihrem aktuellen „Kirchlichen Amtsblatt“ mitteilte. Die Begründung: Das deutsche Recht sorge mittlerweile für eine gute Qualität des Weins und verbiete die Beimischung von Fremdstoffen weitgehend. Daher sei die kirchliche „Verordnung über den Gebrauch von Wein bei der Eucharistiefeier“ von 1976 hinfällig. Auch eine besondere Zulassung spezieller Messweinlieferanten sei künftig nicht mehr notwendig. Zugleich mahnen die Bischöfe die Priester, auch weiter bei der Messfeier 'reinen Wein einzuschenken'. Die Geistlichen müssten dafür Sorge tragen, dass Wein verwendet werde, der 'mindestens den Anforderungen eines Qualitätsweines (nach deutschen Weinrecht) genügt und so der Würde des Sakraments entspricht'. (..)"

Prost! Aber warum bekommen eigentlich die Kirchgänger nur den "Leib Christi" in Form eines Kleingebäcks namens "Hostie", während der Pfarrer das weinformatige "Blut Christi" alleine säuft?

Nach oben


Kopftuchdebatte im Iran?

Wie der Spiegel am 16.8. meldete, hatte die Verleihung der Fields-Medaille an die iranische Mathematikerin und Stanford-Professorin Maryam Mirzakhani Folgen. Mirzakhani ist die erste weibliche Trägerin dieses Preises, der iranische Präsident Hassan Rohani gratulierte mit einem Tweet und zwei Bildern, die sie ohne und mit Kopftuch zeigen - und löste damit eine Debatte aus.
Hier ein Screenshot vom Tweet:


Der Spiegel schreibt dazu: "Die Kleidungsvorschriften für Frauen in Iran sind streng. Frauen müssen ihr Haar mit einem Kopftuch verdecken und weite Gewänder tragen, die verhindern sollen, dass sich ihre Figur darunter abzeichnet. 'Ich gratuliere Maryam Mirzakhani mit und ohne Kopftuch, aber wenn du wieder mal in Iran bist, verhaften wir dich', kommentierte ein Social-Media-Aktivist ironisch. (..)"

Aber es wird wohl ohnehin nicht sehr viel Sehnsucht nach dem iranischen Islamismus in Frau Professor Mirzakhani stecken...

Nach oben


Bischofsgebete für Barbara Prammer

Die Verabschiedung der verstorbenen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer erfolgte gänzlich religionsfrei, sie war ja konfessionsfrei und jahrelang auch Mitglied des Freidenkerbundes gewesen. In ihrer Herkunftsgemeinde Ottnang hatte man bereits kurz nach der Nachricht von ihrem Tode eine ökumenische Gedenkmesse angekündigt, von der man allerdings dann nichts mehr hörte. Am 16.8. fand in Ottnang eine örtliche Gedenkveranstaltung mit der Bevölkerung, der dortigen SPÖ und den Vereinen von Ottnang statt. Natürlich nicht in der Kirche, aber Altbischof Aichern war trotzdem da und betete für Barbara Prammer. Dieses Gebet stellte er als Wunsch der Verstorbenen dar. Was schwer nachvollziehbar ist. Aber die Kleriker gehen ja über von kostenfreier Nächstenliebe, als am 13.8. Papst Franz auf dem Wege nach Südkorea Österreich überflog, verabreichte er per Funk seinen Segen an den konfessionslosen Bundespräsidenten Fischer. Vermutlich flog der Franz alle überflogenen Gebiete segnend bis Seoul.

Nach oben


Papst warnt vor Luxus in der Kirche

Aus dem Luxemburger Tageblatt vom 16.8.: "Papst Franziskus hat in Südkorea vor einem luxuriösen Leben von Priestern und Ordensleuten gewarnt. Als Heuchelei verurteilte der Papst am Samstag in einer Rede vor Ordensfrauen und Patern das Leben 'jener gottgeweihten Männer und Frauen, welche die Gelübde der Armut ablegen, dann aber wie Reiche leben'. Ihre Haltung schade der Kirche. (..)"

Eine Enteignung reicher Armer kündigte er aber nicht an. Und überhaupt: die Heuchelei ist ja die Grundtugend des Katholizismus! Nur ein ganz banales Beispiel: Die traditionellen strengen Fastengebote umging man schon vor Jahrhunderten dadurch, dass das Fleisch der Fische kein Fleisch mehr war, sondern Fastenspeise, da konnten sich die fetten Prälaten dann auch freitags und an anderen Fasttagen fette Karpfen einihaun'n und blieben trotzdem sündenfrei. Geblieben ist davon die Speisekartentradition in den Gasthäusern: Fisch gibt's meistens nur am Freitag!

Nach oben


Interpol jagt Gotteskrieger aus Wien

Kronenzeitung vom 17.8.: "Er hetzt gegen 'Ungläubige', motiviert von Syrien aus Terror- Sympathisanten in Österreich und droht dem heimischen Verfassungsschutz. Jetzt reicht es den Behörden aber: Der 19- Jährige aus Wien wird ab sofort per internationalem Haftbefehl gesucht. 'Unterstützung einer Terror- Organisation, Anstiftung zu schweren Verbrechen' - so die offizielle Begründung für den internationalen Haftbefehl auf der Fahndungs- Homepage von Interpol. Lange hatte der IS- Anhänger mit tunesischen Wurzeln, der sich derzeit zwischen den Fronten in Syrien und im Irak bewegen soll, regelrecht um diesen Status gebettelt. (..) Der 19- Jährige aus Wien- Floridsdorf findet während seines Gotteskrieges auch immer wieder Zeit, um 'Brüder und Schwestern' (vor allem Jugendliche) per Internet auf den 'richtigen Weg' zu bringen, ihnen die Reise in den Dschihad schmackhaft zu machen und sie zu Straftaten aufzurufen. 'Wenn ihr schon nicht auswandert und kämpft, dann macht es hier. Allah gibt euch die Möglichkeit, den Dschihad auch hier zu führen' - rief Firas Houidi alias "Firas Abdullah" erst jüngst auf seiner Internetseite zur Bekämpfung der in unserem Land lebenden Jesiden auf. (..)"

Erstaunlich, dass sich die österreichischen Behörden doch auch endlich einmal hinreißen lassen, Jihadisten als das zu deklarieren, was sie sind. Bisher war man da ja recht vorsichtig. Wer weiß es schließlich, vielleicht ist der islamistische Glaubenskrieg doch bloß eine multikulturelle Bereicherung? Wie weiter oben zu lesen ist, hat man in Deutschland die dortigen Jihadisten noch nicht verboten.

Nach oben


Mit heiligem Wasser gegen die Ebola-Epidemie

The friendly atheist meldet am 17.8.: "To help the West African country [of Sierra Leone] fight the escalating Ebola crisis…[ millionaire preacher Temitope] Joshua says he has sent the Sierra Leone government 4,000 bottles of his patented holy anointed water and $50,000 in cash in a private jet, which also cost $50,000 to charter. (..)"

Nach oben


Call to arrest atheist bloggers

Gulf.news 17.8.: "(..) Saudi Arabia’s Commission for the Promotion of Virtue and Prevention of Vice has asked the interior ministry to arrest several people for apostasy and atheism. The commission did not divulge the number of people whose arrest it requested, but it said that they insulted God and Prophet Mohammad (..). It added in a report about its work and achievements that it was coordinating closely with the telecommunication and information technology commission to block and shut down pornographic sites as well as sites that promote apostasy and atheism. 'This coordination has led to shutting down several sites for violating rules and regulations,' it said, quoted by local daily Makkah on Sunday. (..)The commission added that it had set up a special unit to fight cybercrimes and that it was working on enhancing its capabilities through regional offices. (..)"

Nach oben


Das gebildete Deutschland schafft sich ab

Aus der "Welt" vom 17.8.: "Erinnern Sie sich noch an damals, als Helmut Kohl die Berliner Mauer bauen ließ und Erich Honecker prophezeite: 'Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf!' Als Konrad Adenauer im Bundestag erwiderte: 'Ich sehe in einen Abgrund von Landesverrat!' Da zögerte Kaiser Wilhelm II. nicht lange und unterschrieb die Kriegserklärung an Serbien. Bei Markus Lanz zeigte sich Dieter Bohlen fassungslos: 'Sag mal einem Bekloppten, dass er bekloppt ist!' Der Papst eröffnete unterdessen eine Herrenboutique in Wuppertal. 'Wahnsinn!', riefen die DDR-Bürger, als sie zum ersten Mal eine echte Jeans in Händen hielten. 'Einfach nur geil!' Satire darf alles, wusste schon Kurt Tucholsky. Was er nicht wusste: Das historische Wissen vieler, vor allem junger Deutscher, kommt absurder Komik näher als fundierter Kenntnis. (..)"

Dass das Bildungsniveau auch in Österreich sinkt, einerseits dadurch, dass der Besuch höherer Schulen gesteigert wird, indem die Leistungsanforderungen stark gesenkt werden, andererseits, dass dadurch, dass sich im Migrantenbereich jahrzehntelang niemand um die mangelhaften Sprachprobleme kümmerte und dort oft der alte Witz aus den 1960er-Jahren "ich nix verstehn, ich andere Baustelle" als Alltagsgeschehen aufrecht blieb. Und dadurch im städtischen Bereich das Niveau der niedrigen Schulen ruiniert wurde. Aber der Welt-Artikel ist griffiger als mein Gejammer!

Nach oben


Keine Bibeln im Hotel

Man kennt das ja. Eine Reihe von Hotels sind dumm genug, es für einen Serviceakt zu halten, den Gästen eine Bibel aufs Nachtkästchen zu legen. Weil ja ständig Millionen Leute durch die Welt reisen, die zutiefst unglücklich wären, könnten sie vor dem Einschlafen nicht noch ein bisschen in der Bibel lesen. Die Bibeln stammen vom Gideon-Bund, einer Organisation, die glaubt, auf diese Weise mehr Christentum unter die Leute zu bringen. Für Betroffene empfiehlt es sich allerdings über solche unerbetene Belästigungen Beschwerde zu führen, etwa zu fragen, ob das Hotel ein kirchlicher Betrieb wäre oder einer Sekte gehörte und festzustellen, dass es eine Frechheit ist, Gäste mit religiöser Propaganda zu belästigen.

In England sieht nun eine Hotelkette das auch so, man entfernte die Bibeln aus den Zimmern. Aus dem Bericht vom 18.8. von idea.de: "Die britische Hotelkette Travelodge entfernt alle Bibeln aus den Zimmern ihrer 500 Häuser. Ein Sprecher begründet die Maßnahme damit, dass Großbritannien multikulturell geworden sei. Man wolle keine Religion diskriminieren. Gäste könnten sich aber Bibeln an der Rezeption ausleihen. (..) Ein Sprecher der anglikanischen 'Kirche von England' bezeichnete die Verbannung der Heiligen Schrift aus Hotels als 'bizarr und tragisch'. Bibeln seien für viele Reisende eine Quelle der Inspiration. (..)"

England ist eines der säkularsten Ländern der Erde, die Anglikanische Kirche ist zwar immer noch Staatskirche, aber sie findet kaum noch Zuspruch, Humanism.org.uk konnte im Mai 2013 melden: 98 % der Engländer gehen sonntags nicht in die Kirche, 95 % gehen zu Weihnachten nicht zur Kirche, 88 % lassen ihre Kinder nicht taufen, 66 % der Verstorbenen erhalten kein kirchliches Begräbnis. Aber viele Reisende wollen sich von der Bibel inspirieren lassen. Seltsam, sehr seltsam. Vielleicht könnte die Hotelkette eine Statistik auflegen, wieviele Nachfragen nach Bibeln es bei den Rezeptionen gibt...

Nach oben


Israel: Proteste gegen Hochzeit zwischen Jüdin und Muslim

Aus dem Spiegel vom 18.8.: "Die israelische Polizei hat am Sonntag 200 rechte Demonstranten davon abgehalten, die Hochzeit zwischen einer Jüdin und einem Muslim zu stürmen. Die aufgebrachte Menge schrie 'Tod den Arabern'(..). Mehrere Dutzend Polizisten und Spezialkräfte hätten eine menschliche Kette gebildet, um die Protestierenden von der Hochzeit fernzuhalten, hieß es. Vier Demonstranten seien festgenommen worden. Die Proteste in der Stadt Rischon Lezion nahe Tel Aviv wurden von der Gruppe Lehava organisiert, die schon öfter mit Drangsalierungen gegen Araber aufgefallen war. Ein Sprecher der Gruppe nannte gemischte Ehen zwischen Juden und Muslimen 'schlimmer als das, was Hitler getan hat'. Die größtenteils jungen Männer bezichtigten die Braut, die vor der Hochzeit vom Judentum zum Islam konvertiert war, als 'Verräterin des jüdischen Staates' und sangen: 'Möge dein Dorf niederbrennen'. (..)"

Nach oben


Ein Inquisitor rief mich an!

Am 18.8. hatte ich ein recht lustiges Erlebnis! Das Telefon klingelte, am Display war zu sehen, dass der Anrufer seine Nummer unterdrückte. Er wollte von mir wissen, ob ich der Gestalter der Site atheisten-info sei, ich bestätigte es ihm und er erteilte mir sofort einen Zensurbefehl. Denn am Sonntag hatte ich in meiner Sonntagspredigt Nummer 196 geschrieben: "Das Christentum besteht heute wohl zu 99,9999 % aus Hunden, die religiös von den Brotresten leben, die vom Tisch ihrer Herren gefallen sind. Diese Schlussfolgerung ergibt sich zumindest aus dem obigen Bibeltext." Weil im Evangelium (Mt 15, 21-28) ging es um eine Frau aus Kanaan, die vom Jesus eine Dämonenaustreibung haben will, Jesus sagt aber: "Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt." Doch die kanaanäische Frau fiel vor ihm nieder und sagte: "Herr, hilf mir!" Er erwiderte: "Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen." Antwort: "Ja, du hast Recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen". Die Frau erhält wegen ihrer Unterwürfigkeit doch noch die gewünschten Reste. Aus der Bibelstelle ergibt sich logisch, dass laut den Worten von Jesus Personen, die nicht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gehören, Hunde wären. Da es wohl keine Riesenzahl von zum Christentum konvertierter Juden gibt, müssten laut Jesus also fast alle Christen "Hunde" sein.

Der Anrufer war geistig absolut nicht in der Lage, den inhaltlichen Zusammenhang zu verstehen, er ließ mich nicht ausreden, plärrte herum, wiederholte seine Zensurforderung, ich sollte die 99,9999 % Hunde entfernen und drohte mir Haftstrafen nach §188, "Herabwürdigung religiöser Lehren" an. Ich hab dann aufgelegt und warte nun auf die Anklage.

Nach oben


Papst Franziskus schließt Rücktritt nicht aus

Religion.ORF vom 19.8.: "(..) Falls auch er sich eines Tages nicht mehr in der Lage fühlen sollte, die katholische Kirche weiter zu führen, werde er 'beten und das gleiche tun' wie Benedikt, sagte der Papst im Flugzeug auf der Rückreise von seinem Südkorea-Besuch. An Bord der Maschine hielt er eine kleine Pressekonferenz für mitgereiste Journalisten ab und erinnerte daran, dass vor 60 Jahren auch emeritierte Bischöfe eine Seltenheit gewesen seien. Heute hingegen sei dies gängige Praxis. (..)"

Wenn der Franz das bald tut und einen alten Nachfolger bekommt, könnte der Vatikan dann irgendwann ein Alters- und Pflegeheim für emeritierte Päpste einrichten...

Nach oben


TKG: Dschihadisten missbrauchen Islam

Religion.ORF, 19.8.: "Angesichts der Lage im Irak hat die Türkische Kulturgemeinde in Österreich (TKG) das Vorgehen der Dschihadistenmiliz IS scharf kritisiert und eine Distanzierung aller muslimischen Glaubensgemeinschaften gefordert. (..) Im Irak würden alle Werte des Islams zunichte gemacht, daher müssten insbesondere Muslime im Namen der Religion gegen den Terror aufstehen, so die TKG-Generalsekretärin Melissa Günes. Die Gesellschaft müsse sehen, dass die 'hier wohnenden Muslime mit solchen Mördern, die ihren Glauben Islam missbrauchen, nichts zu tun haben, ganz im Gegenteil. Viele fragen sich berechtigter Weise, warum die muslimischen Vertreter aus Österreich sich nicht scharf genug gegen die Terrormiliz abgrenzen und sich nicht von dieser distanzieren'.(..)"

Nach oben


Und zum Schluss:
Die Unterschiede zwischen nazistischen und islamistischen Weltsichten:

Nach oben


Das war die 33. Ausgabe der "Metawelten" von 2014 mit zusammengesammeltem Kleinmaterial und manchmal auch Belangvollerem aus den Bereichen jenseits der Wirklichkeit bzw. von und über Leute, die tatsächlich glauben, es gäbe Metawelten.

Da sich diese wöchentlichen Metawelten guter Zugriffszahlen erfreuen, ein Hinweis: "Neues aus den Metawelten" ist keine Wochenschau, sondern eine Ansammlung kleinerer Meldungen. Die größeren Meldungen sind chronologisch unter Infos und Downloads zu finden.