Das MH17-Schweige-Kartell

Autor: U. Gellermann, am 10. September 2014 auf www.rationalgalerie.de

Nun endlich liegt der Untersuchungsbericht des niederländischen "Dutch Safety Board" über den Absturz der malaysischen Maschine vor, die am 17. Juli auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ukraine abgeschossen wurde. Und wie Sie lesen, lesen Sie nichts. Nach Wochen der Untersuchungen, nach Mutmaßungen ohne Ende, nach einer als Gewissheit verkündeten Beschuldigung Russlands als Täter, vertrösten uns die Niederländer auf einen "Abschlussbericht", der innerhalb eines Jahres nach dem Absturz vorliegen soll.

Nur wenige Stunden nach dem Absturz von MH17 hatte der gute Freund von Angela Merkel und Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko behauptet, es gebe "unwiderlegbare Indizien" dafür, dass russische Kräfte für den Absturz verantwortlich seien. Die Ukraine, so log ihr Präsident weiter, verfüge über Satelliten-Aufnahmen des Abschussortes der Rakete, von der das Passagierflugzeug der Malaysia Airlines getroffen wurde. Nichts von dem hat je vorgelegen und liegt auch jetzt nicht vor oder wäre aus dem Bericht des "Dutch Safety Board" ersichtlich. Als weiterer hochrangiger Lügner muss der US-Aussenminister, John Kerry, gelten: Er führte "Bilder vom Raketenabschuss" als Beleg für die russische Schuld an, Bilder, die wir bis heute nicht gesehen haben. Doch es geht um mehr als schlichte Lügen. Es geht um die Vertuschung eines mörderischen Anschlages auf 298 Menschen. Ein Anschlag, dessen unbewiesene Schuldzuweisung nur denen nutzten sollte, die anschließend eine antirussische Kampagne führten und die nicht selten an ekligste Nazi-Propaganda erinnerte: Den Regierenden in Kiew, den NATO-geilen Kräften in den USA und der EU, jenen heissen Kriegern, die mit Sanktionen begannen und mit der Aufrüstung Kiews nicht enden werden.

Kaum getarnt durch Worte wie "wahrscheinlich, mutmaßlich oder allem Anschein nach" folgten die deutschen Medien der Wegweisung oberster Betrüger mit einer Einheitsbehauptung und Wahrheitsvertuschung in gigantischer Geschlossenheit. Von ARD bis ZDF, von ABENDZEITUNG bis ZEIT, viele bedienten das von den Nazis geprägte Bild vom russischen Untermenschen, alle unterschlugen oder verharmlosten den Einfluss der Faschisten in der ukrainischen Regierung und deren bewaffnete Banden. Widerlicher Höhepunkt war das SPIEGEL-Titelblatt, das auf einem Teppich von Opferfotos des Absturzes von MH17 die Forderung "Stoppt Putin jetzt" hinausbrüllte. Und es ist erneut das verkommene, angebliche Nachrichten-Magazin aus Hamburg, das nur eine Stunde nach der Veröffentlichung durch das "Dutch Safety Board", unter der Überschrift "MH17 von zahlreichen Objekten durchlöchert: Zwischenbericht stützt Abschussthese" zu behaupten wagt, der Bericht stütze "indirekt die These, wonach die Maschine durch eine Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde". Diese unbewiesene Behauptung soll die mögliche Beteiligung der Kiewer Luftwaffe und deren Luft-Luft-Raketen ebenso ausschließen wie die Maschinenkanonen, die zur Bewaffnung der ukrainischen SU 25 gehören, eine Maschine, die vom russischen Radar am Tag des Abschusses in der Nähe des malaysischen Flugzeuges geortet wurde.

Es war nicht nur die angesehene malaysische Zeitung "New Straits Times", die der russischen These folgte: "Geheimdienst-Analysten in den USA haben bereits herausgefunden, dass das malaysische Flugzeug MH-17 von einer Luft-Luft-Rakete abgeschossen wurde und die ukrainische Regierung musste darin verwickelt sein. Das bestärkt die jetzt durch die Untersucher vor Ort bekanntwerdende Theorie, dass die Boeing 777-200 von einer Luft-Luft-Rakete angeschossen und vom Feuer aus Kampf-Jet-Bordkanonen endgültig erledigt wurde. Der Jet beschattete die Boeing, als sie auf die Erde hinabstürzte." Auch die der Putin-Sympathie nicht verdächtige SÄCHSISCHE ZEITUNG (Gruner & Jahr) wußte zu berichten: "Internationale Experten und sogar Fachleute der Lufthansa halten angesichts der Form der Durchlöcherung des Rumpfes auch einen Abschuss durch Bordwaffen eines Jagdbombers für denkbar. Dafür sprechen die Durchschüsse an beiden Seiten des Rumpfes, die für eine Boden-Luft-Rakete nicht typisch sind, betonte einer der Ermittler auf Nachfrage".

Das Schweige-Kartell weist auf eine interessierte Seite hin. Es schweigt die deutsche Regierung über den Funkverkehr kurz vor der Katastrophe, der von ihren Awacs-Aufklärungsflugzeugen abgehört wurde, die zum Zeitpunkt des Absturzes der Boeing 777-200 über Polen und Rumänien unterwegs waren. Es schweigt die niederländische Staatsanwaltschaft, die für die strafrechtlichen Ermittlungen verantwortlich ist. Es schwiegen und schweigen die westlichen Medien darüber, dass die Poroshenko-Truppen zwar angeblich, der UNO-Resolution 2166 entsprechend, die Anweisung hatten, militärische Aktivitäten rund um die Absturzstelle einzustellen und die doch pünktlich und regelmäßig auftauchten, um die internationale Untersuchung zu behindern. Wer schweigt ist auf der Seite der Lügner.