Jihadisten: Die Sicherheit Österreichs steht auf dem Spiel

Ein Kommentar von Amer Albayati vom 4.9.2014

Amer Albayati, geboren 1942 in Bagdad, ist Journalist und Islam- sowie Terrorexperte. Er ist Präsident der Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ)

Niemand ist gegen den Islam oder die Muslime. Aber wir wollen Österreich und Europa vor dem bewahren, was der politische Islam, als Hintergrund aller Terror-Organisationen, in den islamischen und arabischen Ländern angerichtet hat. Jihad ist keine "Anstrengung", wie die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) sagt, oder eine "Verteidigung", wie der Saudi-Leiter des Islamischen Zentrums in Wien meint. Sondern Jihad ist der gewaltsame Kampf um Gottes Willen gegen die Ungläubigen.

Die radikalen Islamisten betrachten sich als die einzig wahren Gläubigen; die anderen sind aus ihrer Sicht zu beseitigen und auszurotten, sonst könne man den Islam als alleinige Wahrheit nicht verbreiten.

Hier liegt das Problem. Diese Verhetzung durch den politischen Islam und ähnliche Vereine oder Personen muss endlich aufhören.

Die IGGiÖ huldigt dem radikalen Islam. Als Beispiel: Hisham Albaba war lange Jahre Funktionär der IGGiÖ und verantwortlich für den Islam-Unterricht in öffentlichen Schulen. Gleichzeitig ist er Funktionär der Hizb ut-Tahrir und kämpft jetzt mit der Kalifat-Brigade in Syrien. Dadurch ist die IGGiÖ mitschuldig an der Verbreitung jihadistischer Ideen in Österreich.

(Hier ein YouTube-Clip mit deutschen Untertiteln aus dem Jahre 2012 wo Albaba das Kalifat erklärt, es werden auch aktuell arabischsprachige Clips von ihm ohne Untertiteln online gestellt)


Es gibt mehr als 1200 "islamische" Religionslehrer in öffentlichen Schulen; fast alle von ihnen ohne jegliche pädagogische oder religiöse Ausbildung, geschweige modernes Wissen. Sie werden nur geschult, den Islam nach Auslegung der IGGiÖ zu lehren. Zusätzlich betreibt die IGGiÖ Bildungseinrichtungen, in denen fundamentalistische Lehren verbreitet werden.

Der Staat und die Kommunen zahlen und fördern diese Lehrer und Einrichtungen mit vielen Millionen monatlich. Sogar die Führung der IGGiÖ erhält als "Fachinspektoren" fette Gehälter ausbezahlt.

Auch in vielen privaten Moscheen wird seit Jahren der Jihad gepredigt. Man braucht sich deshalb nicht zu wundern, dass der Jihadismus in Österreich so verbreitet ist.

Die Organisationen des politischen Islam, allen voran die Muslimbrüder, waren von Anfang der Sechziger Jahre an nach Europa geflüchtet, wo sie viele Vereine und Moscheen unterwandert haben.
Die verantwortlichen Politiker tragen Mitschuld: Sie ließen sich lange Zeit durch falsche Informationen und schein-religiöse Aushängeschilde täuschen. Dadurch unterstützten die Behörden den radikalen und politischen Islam.

Als Resultat dieser falschen Politik sind Jihadisten auch in Österreich für alle gefährlicher geworden. Wenn das nicht geändert wird, sitzen wir auf einem Pulverfass, denn wir wissen nicht, wann, wie und wo die Bombe hochgeht. Dann wäre es für ein Aufwachen zu spät.

Es wird geschätzt, dass mindestens hundert gefährliche Jihad-Urlauber regelmäßig und unbehelligt zwischen Österreich und Syrien pendeln. Die zuständigen Behörden sind angesichts solcher extremistischer Auswüchse überfordert.

Salafismus, Jihadismus und die Hassprediger-Kultur berufen sich auf den radikalen Islam. Deshalb wollen die liberalen Muslime den Islam reformieren und als Religion an heutige Bedürfnisse anpassen, um radikalen Strömungen Paroli zu bieten.