Mauer-Power von der Power-Mauer

Publiziert am 10. November 2014 von Wilfried Müller auf www.wissenbloggt

Das deutsche 9/11 wurde gestern (9.11.) gefeiert. Es war der Mauerfall zu Berlin. Vor 25 Jahren wurde die „befestigte Staatsgrenze“ zum Abbruch freigegeben. Für den Bau des "antifaschistischen Schutzwalls" (1961) feiert man merkwürdigerweise keine Jubiläen.

Klarerweise hat man es versäumt, dem Mauerschöpfer, dem Staatsratsvorsitzenden Genosse Ulbricht für diese Friedensanstrengungen einen Friedensnobelpreis zu verleihen. Warum eigentlich? Der amerikanische Präsident Obama hat ja auch einen gekriegt für seine Friedensverbreitung per Killerdrohne. Und warum führt der russische Präsident uns seine Friedensbemühungen in der Ukraine vor? Der will auch einen Friedensnobelpreis, logo.

Die Berliner Mauer steht für eine verpasste Chance, bzw. sie steht nicht mehr, und das ist die verpasste Chance. In einem Land, wo jedes KZ komplett in eine Gedenkstätte umgewidmet wurde (in Dachau wurde allerdings gerade das Eingangstor geklaut), mutet der Mauerfall merkwürdig an. Wieso hat man sie nicht stehen lassen, auf dass sie zum Weltkulturerbe werde? Dann hätte Berlin eine weitere Attraktion zu bieten außer dem Abenteuerspielplatz BER.

Man stelle sich die auf immer geteilte Stadt Berlin als Tourismusattraktion vor. Mit Bundesregierungsspielen zur Aufhübschung – unsere Bundeskanzlerin Merkel wäre die Idealbesetzung für das Mauerblümchen – nur so hätte Berlin eine Chance, den überzogenen Etat mit Touristengeld aufzufüllen.

Wer statt Mauerfall Mausefalle versteht, hat deshalb gar nicht so unrecht. Im Grunde war es nämlich ein Ablenkungsmanöver. Sorry, wenn wissenbloggt schon wieder in Verschwörungstheorien macht, nach dem klandestinen Geheimdienst-Streik (Feindliche Übernahme des Streiks: Geheimdienst streikt).

Jawohl, die Feier des Mauerfalls hat abgelenkt von der Mauer, die wirklich fallen muss, und das ist die Wall Street (Mauerstraße) in New York. Hinter den Mauern dort macht sich ein Sumpf breit. Die neuste Sumpfblase wird von der Süddeutschen Zeitung pünktlich zum 9.11. gemeldet, Steuertricks des Versicherers AIG – Vom Staat gerettet, den Staat geprellt.

Es geht um die 182 Mrd. Steuerdollars, die der AIG geliehen wurden – geliehen, denn in den USA wurde das Bankenrettungsgeld nicht hergeschenkt wie bei uns. Vielleicht hat die AIG sich deshalb zurückgesetzt gefühlt. Jedenfalls hat sie sich bei dem Luxemburger Steuervermeidungsrennen beteiligt (siehe auch Aktuelle Luxemburg-Kritik trifft Juncker, in dem Artikel ist die AIG auch erwähnt). 

Wall Street ist auch in Luxemburg und das sind Mauern, die fallen müssen. Wall Street ist sogar in der Person des Präsidenten Juncker in der EU-Kommission. Also bitte Mauerfall auch bei dieser Machtposition. Gegen die Mauer-Power dieser Power-Mauer!