Die Politiker versuchen, berechnend nicht die ganze Wahrheit zu sagen; das
verursacht Spekulationen und Wirbel im Rahmen der Diskussionen rund um das Islamgesetz.
Vielleicht haben sie keine Ahnung von Islam und Muslimen, oder sind falsch beraten.
Egal, wissend oder unwissend: sie müssen dringend beruhigen, was sie angerichtet
haben, was sie seit Jahren zusammen mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft
in Österreich- IGGiÖ ausgeheckt haben.
Warum die IGGiÖ
im Nachhinein dagegen ist? Ist der Einfluss aus der Türkei und Saudi-Arabien
in Österreich wichtiger? Könnten sie dort in Freiheit und Sicherheit
leben? Das ist wiederum ein Defizit, weil ihre Integration in Österreich
völlig versagt hat.
Wem nützt am Ende, dass eine kleine Minderheit
unter den Muslimen mit ihrer Ablehnung hetzt und revoltiert. Sie versuchten
eine negative Kampagne im Inland und Ausland; behaupteten sogar mit scharfen
Worten, das Gesetz sei rassistisch, diskriminierend, ungerecht, würde Muslime
als zweitklassig behandeln. Das entspricht nicht der Realität und schadet
Österreichs Image und dem Ruf der Muslime.
Demgegenüber begrüßt die Initiative Liberaler Österreich-
ILMÖ den Entwurf des neuen Islamgesetzes, die Islamisch-Alevitische Glaubensgemeinschaft
in Österreich sowie die Islamisch-Schiitische Glaubensgemeinschaft in Österreich
gaben ihre Zustimmung.
Das Islamgesetz ist ein österreichisches
Gesetz, das unter Einbindung aller Muslime und deren Vertretungen (also auch
der IGGiÖ) durch die Regierung erarbeitet wurde und demokratisch im Nationalrat
beschlossen werden wird. Die darin klar beschriebenen Rechte und Pflichten müssen
grundsätzlich, wie alle anderen Gesetze auch, durch alle Muslime beachtet
werden.
Gerade für die Muslime in Österreich bedeutet das
Gesetz Rechtssicherheit, Klarheit und bietet Voraussetzungen, wie sie in keinem
anderen europäischen Land oder den Herkunftsländern von Muslimen zu
finden sind.
Diese inszenierte Propaganda und Kampagne gegen ein demokratisch zustande
gekommenes Gesetz gefährdet die Sicherheit und den sozialen Frieden für
alle. Die Muslime müssen endlich begreifen dass sie in Österreich
und Europa leben und sollen nicht die Probleme von ihre Herkunftsländer
nach Österreich mit schleppen weil dort geteilte Fronten sind z.B. Pro
oder Kontra Erdogan, Sissi oder Assad usw. Sie sind hier gleichberechtigt
mit alle Rechte und Pflichten auch für die Frauen was sie in ihre Herkunftsländer
mit Sicherheit vermissen.
Trotzdem Kritikpunkte:
Wir halten es für gefährlich, den Muslimen in Österreich
das Recht einer anerkannten Religionsgesellschaft zu entziehen und stattdessen
nur mehr Religionsgemeinschaften vorzusehen. Nicht jeder Muslim will seine Religion
in einer geregelten Gemeinschaft ausüben. Der Islam ist eine persönliche
Religion und sollte es bleiben.
Es ist nicht in Ordnung, die IGGiÖ durch ein Gesetz von allen Voraussetzungen
für die Anerkennung als Religionsgesellschaft zu befreien. Die IGGiÖ
hat diese Nachweise nie erbracht und kann sie auch jetzt nicht erbringen weil
bis heute kaum zahlende Mitglieder hat und daher in Wirklichkeit existiert rechtlich
nicht.
Wir
verstehen auch nicht, weshalb die Anerkennung der Islamisch-Alevitischen Glaubensgemeinschaft
aufgehoben und die Anerkennung einer Sunnitischen und einer Schiitischen Gemeinschaft
nicht vorgesehen wird. Diese einseitige Behandlung ist ein Nachteil für
alle Muslime in Österreich.
Die Bestattung von Muslimen auf Friedhöfen nur nach Genehmigung zuzulassen
lehnen wir auf jeden Fall ab. Jeder Mensch hat das Recht auf Bestattung, niemand
darf dafür eine Erlaubnis geben.
Schließlich fordern wir dringend eine Regelung, wonach alle Religionslehrer
eine pädagogische Hochschul-Ausbildung haben müssen. Eine solche Regelung
ist in dem umfassenden Gesetzentwurf vergessen worden.
Amer Albayati, Integrierter Österreichische Staatsbürger, geboren 1942 in Bagdad, ist Journalist und Islam- sowie Terrorexperte. Er ist Mitbegründer und Präsident der Initiative Liberaler Muslime Österreich (ILMÖ) http://www.initiativeliberalermuslime.org.