Weihnachtlich glänzet der Wald

Publiziert am 24. 12. 2014 von Wilfried Müller auf www.wissenbloggt.de

Man möchte kein Spielverderber sein, wenn es an's Grundsätzliche geht. Dazu gehört der Weihnachtstrubel mit seinen kostbaren Gewissheiten: Alles ist teuer, damit man seinen Teuren was Teures schenken kann. Sonst ist ja nicht viel gewiss am heiligen Feste.

Aber Mitmachen heißt, den Weihnachtsmann genauso in Kauf zu nehmen wie Rudolph, das rotznasige Rentier, oder war's das rotnasige?

Das Ensemble wäre nicht vollständig ohne das Christkind, das in Wirklichkeit als Atheist geboren wurde.


Erschwerend kam noch die Saga hinzu, die aus dem jüdisch vereinnahmten Kind später die Wurzel des Christentums formte.

Was sagt Karlheinz Deschner dazu, in seiner Alternative für Weihnachten? Man möge den Christbaum im Wald und die Kerzen im Kaufhaus lassen, und sich lieber selbst ein Lichtlein aufstecken. Das weihnachtliche Glänzen sei falscher Glanz, und wenn schon, denn schon:
Allen Zoff auf Weihnachten verlegen, dann ist den Rest des Jahres Ruhe (die Bücher von Deschner bei alibri).

Natürlich hat auch Christopher Hitchens, der verstorbene Altmeister, was dazu zu sagen. Er läutet das Ende der Religion ein statt einen neuen Anfang an jedem Weihnachtstag.


Genausogut ist die pragmatische Sicht möglich, die der Religion nicht gerade schmeichelt. Dazu hat Seneca ein Sprüchlein parat, das nicht so besonders in den Katechismus passt.


Und ganz unter uns, was Oscar Wilde dazu anmerkt, ist auch eine schöne Umschreibung dessen, was dahinter steckt. In diesem Sinn wünscht wissenbloggt allen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest!