Das göttliche Gesetz vom Säen und
Ernten gilt fast für alle Lebensbereiche, insbesondere für die Politik,
wenn auch mit zeitlicher Verzögerung. Der Westen und ihre Verbündeten
haben jahrzehntelang die Vertreter eines politischen Islams unterstützt, welche den Nährboden für diese Extremisten aufbereitet haben.
In vielen Teilen der muslimischen Welt
werden die abgehaltenen Trauerfeiern der europäischen Regierungen sowie
der Bevölkerung für die Opfer des Terrors, das Bild der Doppelbödigkeit
gegenüber dem Westen, verstärken. Solange die Konflikte und
Terroranschläge mit Waffen aus den USA und Europa auf deren Territorien
ausgeführt und die Geschäfte nicht gestört wurden, hatte der
Westen wenig Skrupel und keine der Regierungen sah sich veranlasst,
wegen den hunderttausenden Opfern der Terrorakte spontane
Solidaritätskundgebungen abzuhalten. Was jedoch getätigt wurde, sind
Waffenlieferungen, insbesondere in Drittländer. Alleine im ersten
Halbjahr 2014 wurden nur alleine von Deutschland die Ausfuhr von Waffen im Wert von 2,23 Mrd. Euro genehmigt. Unter den Top 10 der Empfangsländer, lupenreine "Demokratien", wie Saudi Arabien.
Apropos Saudi Arabien, wenn heute vor
dem Ballhausplatz die Bundesregierung der Opfer der Terroranschläge in
Europa gedenkt und sich in rhetorischen Floskeln über die
Meinungsfreiheit sult, dann sollte sie bedenken, dass dies ein äußerst
skurriles Bild für viele Denkende abgibt.
Einen Finanzier des
internationalen Terrorismus unter dem Deckmantel eines "interreligiöses Dialogzentrum", welche im eigenen Land jegliche Grundrechte unterdrücken und Andersdenkende, wie Raif Badawi
öffentlich foltern lassen, überhaupt in Österreich Fuß fassen zu lassen
und diese dann auch noch mit diplomatischen Immunitäten auszustatten,
verdeutlicht eines: dass unserer Bundesregierung die Petro-Dollars wichtiger sind als das Gemeinwohl.
Seit den 1920 Jahren wurden im Kampf
gegen säkulare Bewegungen Islamisten mit Unterstützung des Westens, in
Stellung gebracht, um die Autonomiebestrebungen der säkularen Eliten zu
unterminieren. Ab den 1950 Jahren haben die Vertreter des politischen
Islams mit Unterstützung des Westens an Terrain gewonnen, welches in den
1980er Jahren im Kampf gegen die Sowjets in Afghanistan ihren Höhepunkt hatte. Die darauffolgenden Jahre verhalfen dem politischen Islam zur Hochblüte.
Welche Formen, selbst die lange Zeit vom
Westen gepriesene Variante des Vorzeigemodells einer Vereinbarkeit von
Demokratie und Islam unter der AKP-Führung in der Türkei angenommen hat,
bedarf keiner näheren Erläuterung.
Das Einfordern eines eigenen
Palästineserstaates unter bestimmten Rahmenbedingungen hat seine
Berechtigung. Jedoch wenn man den Blick etwas nach vorne richtet, dann
erkennt man das selbst dort Hardcore-Islamisten an den Hebeln der Macht
sitzen und diese sollten dann auch noch mit Geldern aus dem Westen am
Aufbau eines nächsten gescheiterten Staat unterstützt werden, welche
dann wieder Israel und den Westen terrorisieren?
Säkular eingestellte Muslime haben
jahrzehntelang vor derartigen Entwicklungen gewarnt, spätestens nachdem
der Terror in Europa Einzug genommen hat, sollten unsere politischen
Eliten und jene in Amerika erkennen, dass mit Islamisten, ob gemäßigt
oder nicht, kein Staat zu machen ist.
Jegliche Unterstützung dieser
Geisteskinder ist ein Bumerangeffekt. Wer ernsthaftig Rechtsextremismus,
Pegida-Aufmärsche und Scheindemokraten, wie Le Pen&Co bekämpfen
möchte, darf vor einer falsch verstandenen Toleranz gegenüber
islamistischen Netzwerken in Europa und Österreich nicht in die Knie
gehen und diese schon gar nicht in den Herkunftsländern unterstützen!
Wer jede berechtigte Kritik mit Rassismus, Islamophobie und
Ausländerhass gleichsetzt, spielt jenen in die Hände, die gegen eine
offene Gesellschaft sind und dies sind zwangsweise nicht immer die
islamistischen Vertreter, sondern auch Teile der Rechten.