Nach der Kurzinformation vom
14.1.2015 über die Austritte 2014 hier die Tabelle mit den Daten der Diözesen:
Ob
die von den Diözesen angegebenen Mitgliederzahlen immer genau stimmen,
ist nicht nachprüfbar, weil es seit der Volkszählung 2001 keine amtliche
Zählung der Mitglieder mehr gibt. Der katholische Mitgliedergesamtbestand
ist auf 61,58 % Anteil an der österr. Bevölkerung gesunken.
Die Katholiken
sind in Österreich 2014 durch die 54.939 Austritte nur um 42.942 weniger
geworden, gut 5000 beträgt zwar wohl der Sterbeüberschuss, aber 4860 sind wieder
eingetreten,
somit ist der Nettoverlust durch Wiedereintritte und Zuwanderung (Summe
der Spalte "Zugewinne") auf 42.942 verringert worden. Die gesamtösterreichische Nettozuwanderung
2014 betrug 46.565, etwas über 7.000 davon werden katholisch gewesen sein.
Hier
noch die Prozente der Austritte seit 2008 - absteigend gereiht nach den Zahlen
von 2014:
Da
nun auch die Zahlen für 2013 bezüglich Sterbeüberschüsse
vorliegen, hier die nun kompletten Angaben für 2013. Man sieht, dass es
in manchen Diözesen noch Taufüberschüsse gibt (Minuszahlen bei
Sterbe +/):
Ohne
den erheblichen Zuwanderungsgewinn in Wien hätte die katholische Kirche
2013 auch Verluste durch Abwanderung gehabt.
Es
gibt für 2013 auch Zahlen zur Erstkommunion und zu den Firmungen, die jedoch
wohl wirklich nicht objektiv nachprüfbar sind, Rückgänge gibt
es auch hier, bei den Firmungen mit 5,7 % sogar deutliche. Noch mehr, nämlich
um 10,84 % gingen von 2012 auf 2013 die katholischen Trauungen zurück.
Es gab 2013 nur noch 11.155 katholische Eheschließungen, die Gesamtzahl
der Trauungen in Österreich belief sich jedoch auf 36.140. Der Anteil der
Katholiken an der Bevölkerung belief sich 2013 auf 62,42%, der Anteil an
den Trauungen aber nur auf 30,9%! Was wohl auch mit der Anzahl der Geschiedenen,
die eine neue Ehe eingehen, zusammenhängt, bei 32 % der 2013 geschlossenen
Ehen war es bei mindestens einem der Eheleute bereits die zweite Ehe. Und Zweitehen
gehen auf katholisch nicht. Wenn man beides nun proportional abrechnet, müsste
der Anteil der katholischen Ehen bei den Erst-Ehen bei rund 42 % liegen, es
sind aber eben nur knapp 31 %, also sind katholische Ehen überhaupt anteilsmäßig
weniger gefragt, bzw. ist der Katholikenanteil bei jüngeren Leuten entsprechend
unter dem Gesamtanteil an der Bevölkerung.
Zweimal im Jahr
lässt die katholische Kirche den Messbesuch zählen (am 2. Fastensonntag
und am Christkönigssonntag, 24.2. und 24.11.2013), hier wies man mit minus
8,77 % einen deutlichen Rückgang aus. Allerdings darf man die behaupteten
Zahlen von 582.262 regelmäßigen sonntäglichen Messbesuchern
durchaus anzweifeln. Das wären nämlich fast elf Prozent der Mitglieder.
In der Stadt Wien geht sogar Schönborn von nur noch drei Prozent aus, da
müssten dann ja in den kleinen Dörfern fast alle kommen. Aber Schönborn
sagte selber über seinen Heimatort (vermutlich Schruns in Vorarlberg, Presseinterview
2012), "Es ist ein tiefer gesellschaftlicher Umbruch, den ich in meiner
eigenen Lebensspanne intensiv miterleben konnte. Von einer Kinderzeit im Dorf
wo am Sonntag mit ganz wenigen Ausnahmen alle in der Kirche waren, zu einer
Situation, wo in demselben Dorf mit wenigen Ausnahmen am Sonntag alle nicht
in der Kirche sind". Es muss ja nicht angenommen werden, dass die Pfarrer
falsche Zahlen melden, aber sie können sich ja doch bemühen, für
die zwei Zählsonntage die Omas ersuchen, sie sollten ihre Enkel mitbringen.
Eine stichprobenweise Zählung an gewöhnlichen Sonntagen durch Nichtkirchliche
würde wohl deutlich niedrigere Zahlen bringen...
Bei den Priestern
gab es nur leichte Rückgänge, um 1,6 % von 4.150 auf 4.085. Die
Pfarren sanken um zwei Stück auf 3051, es gibt also immer noch mehr Pfarren
als es in der besten Zeit der österreichischen Post Postämter gegeben
hatte. Von den 4.085 Priestern sind 342 Leihpriester von anderswo und 1.525
sind Ordensgeistliche, die ja nicht unbedingt in Pfarren Dienst tun. Dass Pfarrer
sonntags von einer Pfarre zur anderen fahren müssen, wird wohl weiterhin
üblich bleiben und wenn die geplanten Pfarrauflassungen nicht bald anfangen,
wird es immer schwieriger werden. Denn in den 4.085 Priester sind ja auch alle
pensionierten Geistlichen enthalten, da das priesterliche Pensionsalter bei
70 liegt und sich das Priesterdurchschnittsalter auf 65 zubewegt, werden bald
praktisch nur noch Pensionisten priesterlich amtieren. Was aber zum Sonntagspublikum
passt, weil das wird ja auch jedes Jahr älter und ist wohl vom Durchschnittsalter
her nicht viele Jahre vom Durchschnittsalter der Priester entfernt.